Stephan Krieger hat 2010 den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und bietet mit seiner Dienstleistungs-Firma "b2b" mittleren und größeren Firmen die komplette Betreuung ihrer Festnetztelefonie, des Mobilfunks sowie des Energieeinkaufs an. Zunächst recherchieren die "b2b"-Mitarbeiter kostenlos die günstigsten, auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnittenen Anbieter. Kriegers Firma lebt von der Provision, welche die Internet-, Telefonie- oder Energieunternehmen dann für die Vermittlung bezahlen und übernimmt das Vertragsmanagement. Jetzt hat die Zeitschrift "focus" "b2b" als eine der deutschlandweit 500 am stärksten wachsenden Unternehmen ausgezeichnet.
Das ist kein Wunder, denn wer kennt nicht die nervenzehrenden Telefonate mit Mobilfunkanbietern, bei denen man in langen Warteschleifen vertröstet wird oder die unübersichtlichen Tarife der Strom- und Gasanbieter? Was für den privaten Kunden bereits nervenaufreibend sei, bedeute für größere Firmen vor allem Zeitverluste und zu hohe Kosten, sagt Krieger überzeugt. Manche Firmen hätten für ihre Mitarbeiter nämlich 50 Handyverträge bei drei verschiedenen Anbietern zu sieben unterschiedlichen Tarifen, berichtet der Firmenchef. Da einen Überblick zu behalten sei fast unmöglich.
Handelsfachwirt Krieger weiß um die Sorgen der Firmenchefs, denn als Außendienstmitarbeiter verkaufte er früher selbst Verträge. Nachdem die Kunden unterschrieben hätten, lies man sie aber alleine, es habe keinen Service gegeben, erinnert er sich. So entstand die Idee für sein Unternehmen. Allerdings betreut "b2b" keine Privatkunden, sondern ausschließlich mittlere und größere Firmen. Die Stärke des Unternehmens, das inzwischen außer dem Chef acht weitere Mitarbeiter beschäftigt, sei der persönliche Kontakt und die rasche Erreichbarkeit. Gehe beispielsweise das Handy eines Mitarbeiters, dessen Arbeitgeber bei "b2b" Kunde ist, kaputt, erhalte er sofort ein Leihhandy und Krieger kümmere sich beim Handyanbieter um die Regulierung. Im Moment sei besonders die Beratung bei der Umstellung von ISDN-Anschlüssen in die "All-IP Netze" gefragt, berichtet er. Mittlerweile wenden sich Kunden aus ganz Bayern an die Mitarbeiter des Haager Unternehmens, von denen einige in Schwaben oder im Bayerischen Wald sitzen. Auch in Chemnitz gebe es jetzt einen Mitarbeiter, berichtet Krieger, der seine Firma vom Ampertal aus online leitet.