TSV Jahn zieht Bilanz:Flüchtlinge sorgen für Mitgliederanstieg

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30 Asylbewerber trainieren mittlerweile regelmäßig beim TSV Jahn. Für den Verein war die Belegung der Turnhalle in der Wirtschaftsschule kein Problem

Von Franz Vogl, Freising

Ehrenamtliche Mitarbeit und Breitensport prägen weiter das Vereinsleben des TSV Jahn Freising. Dieter Link, Vorsitzender des mit 3632 Mitgliedern größten Freisinger Sportvereins, konnte zwar zur Hauptversammlung im Jahn-Stüberl nur wenige davon begrüßen, doch er und alle Vereinsfunktionäre hatten im Rückblick fast nur Positives zu berichten.

Auch das Thema Flüchtlinge stellt für den Verein keine echte Belastung dar, selbst wenn mit der Wirtschaftsschulturnhalle eine Übungsstätte ausfiel. Da wurde die vereinseigene Halle intensiver genutzt, "und derzeit sind etwa 30 Asylbewerber bei uns gemeldet, die unseren leichten Mitgliederanstieg begründen und monatlich den Studententarif von fünf Euro bezahlen", weiß der Vereinschef. Nur in der Kraft- und Fitness-Abteilung sind die Neulinge auffällig, "denn sie kommen oft im Pulk zum Sport in die Savoyer Au-Krafträume und dann heißt es bei den Geräten schon einmal anstehen", berichtet humorig Abteilungsleiter Ernst Lotz. Der Vereinsleitung konnte von weiteren Investitionsmaßnahmen berichten, die den Mitgliedern, aber auch der Umwelt zugutekommen. So wurde die gesamte Hallenbeleuchtung auf LED umgestellt, der alte Vereinsbus ausgemustert und statt einer Neuanschaffung dem Carsharingverein "StadtTeilAuto" Freising beigetreten. Die Bogenschützen haben über 1000 ehrenamtliche Stunden in den Bau ihres Hüttencontainers in Bahnhofsnähe gesteckt und die Kraftsportler erweitern ebenfalls mit viel Eigenleistung den Kraftraumbereich in der Savoyer Au. Die 82 Übungsleiter und 50 Helfer halten in den verschiedenen Abteilungen zahllose Übungsstunden ab und sorgen vor allem auch dafür, dass die verschiedenen Altersgruppen im Verein passende Angebote finden. Da gibt es die Herzsportgruppe mit ärztlicher Anleitung für die Älteren, Triathlon für die ehrgeizigen Ausdauersportler, für über 1400 Mitglieder vielfältige Angebote in der Gymnastikabteilung und inzwischen auch gut angenommene Selbstverteidigungskurse.

Trampolinspringen, Bogenschießen, Jugendleichtathletik oder Faustball sind weiter im Jahn-Angebot, auch wenn hier die Mitgliederzahlen überschaubar sind. Spannend wird es für die Schwimmabteilung, die nach Angaben der stellvertretenden Abteilungsleiterin Isabell Port bereits in den Startlöchern sitzt, um sich Badezeiten für die vielen Kinder und Jugendlichen in der neuen Schwimmhalle zu sichern. Natürlich finden die Freunde des Turnsports weiter eine echte Heimat beim TSV Jahn, auch wenn diese Abteilung den Verlust ihres Leiters Anton Dötterböck verkraften musste, der überraschend gestorben war. Ullrich Kuschel vermeldete trotz großer Investitionen nur ein leichtes Defizit in der Kasse von 15 000 Euro, dennoch hat der Verein weiter etwa 360 000 Euro bar zur Verfügung und kann sorgenfrei in das neue Haushaltsjahr gehen, selbst die Hallengebühren steigen. Langjährige Mitglieder konnten Ehrennadel, Sekt und Blumen in Empfang nehmen: Gerhard Neumeier und Ingeborg Neumair für 50, Maria Dötterböck, Georg Haslberger und Walter Reithmeier für 60 und Irmgard Müller sogar für 70 Jahre Vereinstreue.

© SZ vom 14.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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