Trotz der  Vorfreude auf eine neue Aufgabe:Wechselbad der Gefühle

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15 Jahre lang war Pfarrer Stefan Menzel in Hallbergmoos tätig. Im September wird der 49-Jährige den Pfarrverband Fahrenzhausen-Haimhausen übernehmen. (Foto: privat)

Mit Wehmut verlässt Pfarrer Stefan Menzel Hallbergmoos, freut sich zugleich aber auf die neue Stelle in Fahrenzhausen

Von Petra Schnirch, Hallbergmoos/Fahrenzhausen

Einerseits freut er sich auf die neue Herausforderung, andererseits fällt ihm der Schritt gar nicht so leicht: Pfarrer Stefan Menzel übernimmt zum 1. September die vakante Stelle im Pfarrverband Fahrenzhausen-Haimhausen. Er spricht von einem "Wechselbad der Gefühle". An seiner aktuellen Wirkungsstätte in Hallbergmoos fühlt sich der 49-Jährige sehr wohl. Dennoch biete eine solche Veränderung eine neue Perspektive, und dies ist in der Erzdiözese nach zehn bis 15 Jahren auch so vorgegeben.

2001 kam der damals 34-Jährige nach Hallbergmoos, es war die erste Pfarrstelle des gebürtigen Münchners. 1996 war Menzel in Freising zum Priester geweiht worden, danach betreute er als Kaplan die Pfarrei Sankt Jakob in Dachau, anschließend war er in München in Sankt Lantpert tätig.

Danach gefragt, was ihm in Hallbergmoos besonders gut gefällt, gerät Menzel geradezu ins Schwärmen. Er erwähnt die große Loyalität der ehrenamtlichen Mitarbeiter, ihr Engagement, die vielen Taufen in der jungen Gemeinde und das gute Klima an der Schule. Er habe bisher keine Feindseligkeiten gespürt, erzählt er. Zwar hält er sich mit öffentlichen Statements, etwa in der Flüchtlingsfrage, zurück. In der Praxis aber hat er, mit Rückendeckung des Pfarrgemeinderats, Zeichen gesetzt. Von November 2014 bis Juli 2015 gewährten die Hallbergmooser einem Flüchtling aus Pakistan Kirchenasyl, ohne dies an die große Glocke zu hängen. Er lebe jetzt in München und mache dort eine Ausbildung, sagt Menzel.

Auch in seiner Freizeit grenzt sich der Pfarrer nicht aus. Im Fußball trainierte er im AH-Team mit, bis er sich verletzte. Deshalb versucht er nun, Zeit für Hobbys wie Radfahren und Lesen zu finden. Auch für die französische Sprache hat er ein Faible, ein Jahr lang hatte er in Lyon studiert.

In Fahrenzhausen wird die "freudige Nachricht", dass die Pfarrstelle besetzt werden kann, bereits auf der Homepage des Pfarrverbands verkündet. Seit dem Weggang von Christoph Rudolf füllt Josip Cabraja, Pfarrer im Ruhestand, die Lücke aus. Auf Menzel wartet dort ein größerer Pfarrverband mit mehr Mitarbeitern. Er werde mehr delegieren müssen, sagt der 49-Jährige. Was ihm gefällt: dass er weiter mit Weihbischof Bernhard Haßlberger zusammenarbeiten kann, das sei "ein gutes Miteinander". Auch zu Freunden und Familie in München ist es nicht weit. Am Sonntag, 17. Juli, findet in Hallbergmoos ein Abschiedsgottesdienst statt. Wenn die Stelle nicht sofort besetzt werden kann, soll Pastoralreferentin Angelika Brunnbauer als Pfarrbeauftragte fungieren.

© SZ vom 16.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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