Trend zum Fahrrad:Umstieg erleichtern

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Grünen-Kreisrat Stanglmaier fordert ein Maßnahmenpaket

In den Städten und Gemeinden des Landkreises sind die Wege kurz. Darum lohnt es sich durchaus, das Auto in der Garage oder auf dem Parkplatz stehen zu lassen. Laut Michael Stanglmaier, Kreisrat der Grünen und Referent für Umwelt und Energie der Stadt Moosburg, sind Radfahrer innerhalb eines Aktionsradius von fünf Kilometern schneller am Ziel als Autofahrer auf den ständig verstopften Straßen. Verfügt jemand über ein Pedelec, erweitert sich dieser sogar auf neun Kilometer. "Dem Fahrrad gehört die Zukunft", prophezeite Stanglmaier in einem Plädoyer zur integrierten Radverkehrsförderung während eines Treffens des Klimaschutzbündnisses im Landkreis Freising.

Mit Blick auf die nachkommende Generation stellte der Kreisrat fest, dass das Auto seine Bedeutung als Statussymbol verliere. Radfahrer hätten im Landkreis einen Anteil von acht Prozent am Gesamtverkehr. In der Region München liege dieser Wert bei zwölf Prozent. Stanglmaier fordert deshalb, ihn auch im Landkreis zu steigern. Ein angenehmer Nebeneffekt besteht seiner Meinung nach darin, dass sich aktuelle Verkehrsprobleme in den Kommunen von selbst lösen würden, wenn immer mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen. Um dies zu schaffen reiche es jedoch nicht mehr aus, einfach nur neue Radwege zu bauen. Es gelte vielmehr, individuelle Verhältnisse zu analysieren und dann ein Maßnahmenpaket zu schnüren. Dies müsse aus den Bausteinen Infrastruktur, Service, Information und Kommunikation bestehen.

Was die Infrastruktur betrifft, umfasst diese natürlich das Radwegenetz, aber auch Anlagen zum Abstellen der Räder. Diese müssten moderner werden, forderte Stanglmaier. Diejenigen, die er in Moosburg dokumentiert hat, seien meist arge "Felgenkiller" oder wenig attraktiv. Der Referent kritisierte das zu geringe Angebot an Stellplätzen an den Bahnhöfen. So gebe es in Freising etwa 1200 Vorrichtungen für Fahrräder, benötigt würden aber mindestens 1600.

Zu einem guten Service zählt Stanglmaier den Winterdienst auf Radwegen, Fahrradstationen oder Radanhänger an Bussen des öffentlichen Nahverkehrs. Informationen könnten über einen Fahrradstadtplan erfolgen, Kommunikation über Kampagnen.

© SZ vom 18.06.2015 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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