Täter sind oft vertraut:Jede Vierte ist betroffen

Gewalt gegen Frauen ist überall ein Thema. Doch es gibt Hilfen

Weil am 25. November der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen stattfindet, rücken die Interventionsstelle der Diakonie Freising und das Frauenhaus Freising das Thema in den Mittelpunkt. Die Zahlen erschrecken: Jede vierte Frau erfährt wenigstens einmal im Leben körperliche oder sexuelle Gewalt. Beinahe jede Zweite wird Opfer psychischer Gewalt. Die Täter sind meist vertraut, doch viele Frauen schweigen aus Scham. Körperliche Gewalt steht laut Diakonie meist am Ende einer Beziehung. Zuvor werden die Frauen durch Beschimpfungen und Drohungen unter Druck gesetzt.

Als Grund für häusliche Gewalt machen die Beraterinnen die Gier der Täter nach Macht und Kontrolle aus. Dabei tritt Gewalt in verschiedenen Formen auf, körperliche, sexuelle und geistige Misshandlung, aber auch die subtilere soziale Gewalt. Hier wird der Frau der Kontakt zu Freunden und Verwandten verboten oder der Zugang zu Geld verwehrt. Immer geht es darum, das Selbstwertgefühl des Opfers zu mindern. Je länger die Beziehung dauert, umso schwerer fällt es den Frauen, die Spirale der Gewalt zu verlassen. Gerade deswegen ist eine frühe Kontaktaufnahme zu Hilfsstellen wichtig. Je früher die Helfer einschreiten, desto weniger Schäden tragen die Opfer davon. Das Wesentliche: Häusliche Gewalt ist keine private Angelegenheit, sondern ein Verstoß gegen das Gesetz. In Freising ist die Interventionsstelle eine wichtige Anlaufstelle für geschädigte Frauen. Sie hilft unabhängig von Konfession und Staatsangehörigkeit und ist erreichbar unter 0 81 61/49 47 40. Die Unterbringung von Frauen, die Schutz und Unterkunft brauchen, übernimmt das Frauenhaus. Die Nummer: 0 81 61/91 212.

© SZ vom 24.11.2018 / mage - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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