SZ-Serie: Freisinger Köpfe:Förster statt Schauspieler

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(Foto: Marco Einfeldt)

Ein künstlerischer Beruf lag nahe, Simon Horvath stammt aus einer Musikerfamilie. Er entschied sich aber für die TU.

Von Clara Lipkowski, Freising

Eigentlich wollte Simon Horvath Schauspieler werden. Ein künstlerischer Beruf lag nahe, er ist Sohn einer Opernsängerin und eines Dirigenten. Die beiden - sie aus Schweden, er aus Ungarn - lernten sich während der Ausbildung in Köln kennen, zogen ins Umland. Dort wuchs Horvath auf und stand schon mit etwa acht Jahren auf der Bühne.

Später entschied er sich jedoch gegen ein Schauspielstudium und begann in Freising Forstwissenschaften und Ressourcenmanagement zu studieren. "Ich dachte mir, ich möchte mich nicht zu sehr von der Unterhaltungsgesellschaft abhängig machen. Trotzdem, das Schauspielern ist immer noch das, was mich innerlich am meisten bewegt", sagt er. Und die Musik. In der Schule sang und trommelte er in der Klezmer-Band "Freylechs", jiddisch für "die Fröhlichen". Sein Highlight: Ein Auftritt in Israel mit Klezmer-Legende Giora Feidmann zu dessen 75. Geburtstag vor etwa 12 000 Menschen.

In Israel arbeitete er für eine fortschwirtschaftliche NGO

Seine eigene Verbindung zum Judentum fand er mit etwa zehn Jahren. Seine Mutter ging in Köln mit ihm in eine Synagoge. Ihm gefiel die Atmosphäre, er fing an, sich genauer damit zu beschäftigen und ging von da an offen damit um. "Das Judentum ist Teil meiner Identität."

Um die israelische und jüdische Gesellschaft besser zu verstehen, verbrachte er das vergangene Sommersemester in Israel. Für eine Nichtregierungsorganisation arbeitete Horvath an forstwirtschaftlichen Umweltprojekten und hielt die daheimgebliebenen Freunde per Facebook und Twitter auf dem Laufenden.

In Neustift lebt der 28-Jährige, wie es sich für einen Studenten gehört, in einer Vierer-WG. "Aber eigentlich ist es eine Haus-WG mit allen Bewohnern", sagt Horvath. Er hat wie seine Mutter die schwedische Staatsangehörigkeit und spricht fließend Schwedisch. Im SZ-Interview erzählt er, warum das studentische Nachtleben in Freising so mau ist und warum eine seiner Facebook-Gruppen einmal die Freisinger Behörden auf den Plan rief.

© SZ vom 13.11.2017 / clli - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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