Sternsingeraktion gestartet:600 Könige in wichtiger Mission

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Start der Sternsingeraktion im Mariendom. (Foto: lukasbarth.com)

Sternsinger aus dem ganzen Erzbistum eröffnen im Freisinger Mariendom die Aktion Dreikönigssingen. In den kommenden Tagen strömen sie wieder aus, um Spenden für notleidende Kindern zu sammeln.

Von Simon Bauer, Freising

Laut schallen um kurz vor elf Uhr die Glockenschläge vom Domberg bis in die Stadt hinunter. Der Freisinger Dom ist bis zur letzten Kirchenbank gefüllt, sogar die Stufen vor dem Altar sind teilweise besetzt. Darüber hängt ein großes weißes Banner mit der Aufschrift "Segen bringen, Segen sein." Mehrere Hundert Kinder und Jugendliche in langen bunten Gewändern, mit Kronen und Tüchern auf den Köpfen und goldenen Sternen auf ihren Holzstäben sorgen für ein kunterbuntes Bild. Die Stadt Freising ist in diesem Jahr ausgewählt worden, die Eröffnung der 59. Sternsingeraktion für das Erzbistum München und Freising zu organisieren und auszutragen - und etwa 600 junge Könige sind dabei.

Das Murmeln, das den Mariendom erfüllt, ebbt langsam ab, als Reinhard Kardinal Marx die Stufen zum Altar hinauf schreitet und mit dem Eröffnungsgottesdienst beginnt. Marx betont mehrmals, wie bedeutend es sei, dass so viele Sternsinger nach Freising gekommen seien. Er ruft sie dazu auf, ihre Stimmen zu erheben und sich einzusetzen. "Wir wollen ein Zeichen setzen und überall auf der Welt den Kindern helfen, die in armen Verhältnissen leben und leiden müssen. Das geht auch uns etwas an."

Die Aussendung ist der Auftakt zur Aktion Dreikönigssingen, mit der rund um den 6. Januar überall in Deutschland Geld gesammelt werden soll, um weltweit Hilfsprojekte für Kinder zu unterstützen. Im vergangenen Jahr kamen rund 46,2 Millionen Euro zusammen. Somit ist es die deutschlandweit größte Solidaritätsaktion, bei der Kinder anderen Kindern helfen. Dieses Jahr steht besonders das Patenland Kenia im Mittelpunkt des Spendensammelns.

Nach dem Gottesdienst werden die beiden Flügel des Eingangstores weit geöffnet und die 600 Kinder und Jugendlichen strömen auf den Vorhof des Domberggeländes hinaus. Rasch bildet sich ein langer Zug, in dem die jungen Sternsinger die Untere Domberggasse und die Heiliggeistgasse hinunter in die Hauptstraße wandern. Ein Polizeiwagen fährt vorneweg und sorgt dafür, dass der Weg für die Sternsinger auf der Hauptstraße frei ist, die sie teilweise komplett ausfüllen. Fünf Kinder an der Spitze tragen das Banner mit dem Leitspruch, hinter ihnen erstreckt sich der bunte Zug. Stolz werden die goldenen Sterne in die Höhe gereckt, einzelne Gruppen grüßen freundlich die Schaulustigen am Straßenrand. Sie sind sich ihrer besonderen Mission offenkundig bewusst und freuen sich, dabei zu sein.

Viele Zuschauer stehen am Straßenrand, fotografieren, filmen, oder lassen das Treiben einfach auf sich wirken. "Ich habe ja schon oft Sternsinger gesehen, aber so viele?", sagt ein beeindruckter Zuschauer zu seiner Frau. Am Marienplatz angekommen, halten die Sternsinger vor dem Rathaus an, ein Mädchen darf den Segen "20 C+M+B 17, Christus segne dieses Haus" für das neue Jahr mit vom Erzbischof geweihter Kreide auf die Eingangstüre schreiben.

Als letzte Station halten die Gruppen schließlich in der Nähe des Kriegerdenkmals, wo sie zusammen ein Lied anstimmen, bevor Bürgermeisterin Eva Bönig und Landrat Josef Hauner das Wort ergreifen. Eva Bönig betont, wie wichtig die Aktion sei. Sie sei stolz, dass das Ereignis über diesen Tag hinaus wirken werde. Auch Landrat Hauner spricht von einem bedeutenden "Demonstrationszug zur Linderung von Not". Beide überreichen den Sternsingern zusätzlich Spenden von Stadt und Landkreis.

Im Anschluss beendet Erzbischof Reinhard Marx die Eröffnungsaktion der Diözese und entlässt die Sternsinger zu einem gemeinsamen Mittagessen im Kardinal-Döpfner-Haus. Danach wird der feierliche Tag mit umfangreichen Workshop-Angeboten für die Kinder und Jugendlichen abgeschlossen.

© SZ vom 29.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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