Vor wenigen Wochen hat der Historische Verein Freising seine Sammlung im Stadtmuseum wieder um zwei kostbare Neuerwerbungen ergänzt. Er ersteigerte in einem Auktionshaus in Rheinland-Pfalz Porträt-Gegenstücke des Freisinger Posthalter-Ehepaares Ulrich Joseph Palmano (1782 - 1827) und Barbara Palmano, geborene Eckl (1778 - 1850), wie Vorsitzender Günther Lehrmann mitteilt. Die Posthalterei befand sich in der Oberen Hauptstraße. Am Haus Nummer 18 erinnert das Posthorn an der Fassade noch heute an die ehemalige Funktion des Gebäudes.
Die Gemälde stammen aus der Zeit um 1820/1825. Sie zeugen vom Anspruch und Selbstbewusstsein des Posthalters als vermögendem Freisinger Bürger und wichtigem Beamten des bayerischen Königs. Barbara Palmano trägt ein dunkles Kleid, geschnitten im Stil der Zeit mit einem farbigen Umschlagtuch sowie reichem Schmuck und einer kleinen Handtasche, ihr Mann die dunkelblaue Beamtenuniform mit heller Hose. Die Messingknöpfe am Rock zeigen den bayerischen Löwen. Die Porträts zeichnen sich dadurch aus, dass es sich nicht einfach um Brustbilder, sondern um Dreivierteldarstellungen handelt, die das Paar fast szenisch auf Stühlen sitzend zeigen, der Herr lässig den Arm auf die Rückenlehne gestützt. Biedermeierstühle dieser Art befinden sich ebenfalls in der Sammlung des Vereins, und es ist geplant, im neuen Museum im sanierten Asamgebäude die inzwischen große Anzahl bürgerlicher Porträts der Zeit um und nach 1800 im Ambiente passender Möbelstücke der Zeit zu präsentieren.