Stadtbibliothek:Bildung statt Fundamentalismus

Reinhard Erös stellt Projekte der "Kinderhilfe Afghanistan" vor

Man nennt ihn bisweilen scherzhaft den "Talibanflüsterer", den Arzt Reinhard Erös aus Mintraching bei Regensburg. Seit fast 30 Jahren besucht er die Ostprovinzen Afghanistans und hat dort mittlerweile beim Bau von 25 "Friedens-Schulen", Berufsschulen, Mutter-Kind-Kliniken und Solarwerkstätten mitgeholfen. Am Donnerstag, 26. November, hält Erös in der Freisinger Stadtbibliothek einen Vortrag zum Thema "Bildung statt Fundamentalismus - eine bayerische Familie kämpft für die Kinder Afghanistans". Auch sein neuestes Projekt wird dann zur Sprache kommen, die Deutsch-Afghanische Friedensuniversität in der Provinz Laghman, an der seit vergangenem Jahr junge afghanische Männer unter anderem Landwirtschaft und junge Frauen Journalismus studieren können.

1998 hat Reinhard Erös mit seiner Familie die "Kinderhilfe Afghanistan" gegründet. Das Besondere an seinem Engagement ist die Herangehensweise: Weil er das Land seit fast 30 Jahren kennt, hat er sich bei den Menschen große Anerkennung erworben. Seine vier festen Mitarbeiter sowie die in den Projekten arbeitenden Ingenieure, Handwerker, Bauarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer sind allesamt Afghanen. Die Vorhaben werden mit lokalen Stammesführern geplant und von den Menschen vor Ort umgesetzt - so werden sie zu deren eigenen Projekten und sind vor Angriffen der Taliban geschützt. In Deutschland sammelt Erös Geld, hält Vorträge und ist bei Vereinen und Parteien zu Gast. Der Vortrag am Donnerstag wird von der Amnesty-international-Gruppe Freising, der Stadtbibliothek und der örtlichen Volkshochschule veranstaltet. Beginn in der Bibliothek an der Weizengasse 3 ist um 19 Uhr.

© SZ vom 25.11.2015 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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