Stabile konjunkturelle Lage:Arbeitslosenquote bei 2,1 Prozent

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2147 Freisinger waren im April auf der Suche nach einem Job

Von Petra Schnirch, Freising

Im Landkreis ist die Arbeitslosenquote im April um 0,2 auf 2,1 Prozent gesunken. Freising verzeichnet damit den stärksten Rückgang im Agenturbezirk, zu dem auch die Landkreise Dachau, Ebersberg und Erding gehören. 2147 Freisinger waren in den vergangenen Wochen auf der Suche nach einer neuen Stelle, 205 Personen weniger als im März. Agenturweit liegt die Quote bei 2,2 Prozent.

Die Rahmenbedingungen seien gut, bilanziert Agentur-Chefin Karin Weber. Zur stabilen konjunkturellen Lage komme die für die Jahreszeit typische Belebung des Arbeitsmarktes. Vom Frühjahrsaufschwung profitieren überwiegend Männer, da in den Außenberufen, etwa auf dem Bau, wieder gearbeitet werden könne. Besonders erfreulich ist für Weber, dass auch mehr Langzeitarbeitslose vermittelt werden konnten. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich ihre Zahl im gesamten Agenturbezirk um 100 Leute, das sind 7,2 Prozent. Auch die Chancen für Bewerber über 50 steigen offenkundig: Seit Jahresbeginn sinken die Arbeitslosenzahlen bei diesem Personenkreis kontinuierlich, wie aus der Bilanz hervorgeht.

Aber auch in den Monaten davor hat sich viel getan, das zeigt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis. Ihre Zahl ist zwischen September 2014 und September 2015 um 1328 oder 1,7 Prozent auf 79 782 Personen gestiegen, die stärksten Zuwächse errechnete die Agentur bei den über 50-Jährigen mit einem Plus von 1369 oder 6,9 Prozent. Ähnlich positiv sieht es bei Mitarbeitern mit ausländischer Staatsbürgerschaft aus: Aus dieser Gruppe fanden 1051 Arbeitssuchende einen Job, das sind 8,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Eine Zwischenbilanz zieht die Arbeitsagentur auch nach der ersten Halbzeit im Berufsberatungsjahr 2015/16. "Noch stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz gut", sagt Weber. Seit Oktober meldeten die Unternehmen im Landkreis 962 offene Ausbildungsstellen, das waren 78 weniger als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum nahmen 1004 Jugendliche die Beratungsangebote der Agentur in Anspruch, das ist ein Rückgang um 32. Rein rechnerisch stand dem Großteil der jungen Leute also ein Ausbildungsplatz zur Verfügung. Der "Praxischeck" der Agentur zeichnet aber ein etwas anderes Bild. Nicht immer seien die offenen Stellen für die jungen Bewerber erreichbar, auch entspreche ihre Eignung nicht immer den Anforderungen des Arbeitgebers. Für Unternehmen, die ihre Lehrstellen bisher nicht besetzen konnten, werde es immer wichtiger, sich auch "vermeintlich schwächeren Jugendlichen" zuzuwenden, sagt die Agentur-Chefin. "Noten allein sagen oft nichts über die Eignung der jungen Leute für einen Beruf aus."

Hoch im Kurs stehen bei den Jugendlichen aktuell die Ausbildungsberufe Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement, Industriekaufmann, Kfz-Mechatroniker und Kaufmann im Einzelhandel. Letztere werden im Landkreis weiterhin gesucht. Gute Aussichten bestehen im Landkreis auch für junge Leute mit dem Berufswunsch Lagerlogistik-Fachkraft, Verkäufer oder Handelsfachwirt. Angehende Handwerker finden ebenfalls noch genügend Ausbildungsstellen.

© SZ vom 29.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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