Sportverein Attenkirchen:Korrekte Buchführung

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Die Vorsitzenden der SpVgg Petra Hobmeier und Eric Shenton widersprechen Gerüchten, sie hätten unsauber gewirtschaftet

Von Katharina Aurich, Attenkirchen

Die SpVgg Attenkirchen hat im Jahr 2001 einen neuen Sportplatz gebaut und hat dafür von der Gemeinde ein Darlehen in Höhe von 320 000 Mark bekommen. Das machte es dem Verein möglich, die insgesamt 1,5 Millionen Mark teure Sportanlage zu finanzieren. Jahrelang bemerkte niemand in der Kämmerei der Verwaltung, dass diese Summe noch aussteht, "man habe es damals versäumt, die genauen Konditionen dieser Darlehensgewährung festzulegen", sagt Geschäftsstellenleiter Eugen Altmann von der Verwaltungsgemeinschaft Zolling.

Erst die Kassiererin des Vereins, Petra Hobmeier, machte Anfang dieses Jahres darauf aufmerksam, denn in den Büchern war die Summe immer korrekt als Schuldbetrag vermerkt. Da der Verein auch noch finanzielle Verpflichtungen aus dem Sportplatzbau gegenüber Banken abtragen muss, entschieden die Gemeinderäte dann im April mehrheitlich, dem Verein diese Summe zu erlassen und in einen Zuschuss umzuwandeln. Dieser Schritt löste jedoch in der Gemeinde eine Gerüchtewelle aus: Den beiden Vorsitzenden der SpVgg Attenkirchen, Eric Shenton und Petra Hobmeier, wurde unsauberes Finanzgebaren unterstellt.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Montag nahmen Shenton und Hobmeier auf eigenen Wunsch zu den Vorwürfen Stellung und erklärten, dass sie erst seit 2009 Vorsitzende seien und mit sämtlichen Vorgängen in Sachen Sportplatzbau nichts zu tun hätten. Das Geld stecke im Sportplatz, jeder einzelne Beleg für die Ausgaben sei vorhanden, sagte Shenton. Das Darlehen war als zinslose Zwischenfinanzierung für einen Zuschuss des Bayerischen Landessportbunds gedacht, der dann später auch floss.

Da der Sportplatzbau jedoch teurer kam als geplant, konnte der Verein das Darlehen nicht wie ursprünglich geplant rasch wieder an die Gemeinde zurück überweisen und es fragte auch niemand danach, erläuterte Shenton.

Die Buchführung des Vereins sei "top in Ordnung", bestätigte Gemeinderätin Eva-Maria Rieger von der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG). Die Gruppierung hatte nach dem Gemeinderatsbeschluss einen Fragenkatalog an die Verwaltungsgemeinschaft Zolling in Sachen Darlehen gestellt. Die Darlehensforderung sei inzwischen verjährt, die Umwandlung des Kredits in einen Zuschuss sei "sachlich richtig", teilte die Verwaltung mit. Bürgermeister Martin Bormann bescheinigt Shenton und Hobmeier "eine tolle Arbeit", er bedauere es sehr, dass die beiden am Ende ihrer Amtszeit "in den Schmutz gezogen" wurden. Denn Shenton und Hobmeier leiten den Sportverein seit Anfang des Jahres nur kommissarisch, da sie bereits vor einem Jahr entschieden hatten, die Vorstandsposten frei zu machen. "Wir konnten manche Dinge nicht so umsetzen, wie wir wollten. Es ist an der Zeit, dass Jüngere das Ruder übernehmen", erklärt Shenton, der sich aber weiterhin im Landkreis auf Fußballplätzen als Schiedsrichter und auch im Attenkirchener Verein engagieren wird.

© SZ vom 07.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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