Feuerwehrnachwuchs:Fit und bestens vorbereitet

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36 junge Feuerwehrkräfte zeigen, dass sie einsatzbereit sind, und verdienen sich ihre Jugendleistungsspangen

Von Tobias Weißkopf, Freising

Dem Einzelnen und der Allgemeinheit in Brandgefahren und bei sonstigen Notständen beistehen, Menschen und Tiere retten und schützen, Güter bergen Brände bekämpfen sowie technische Hilfe leisten. Das sind die Aufgaben der Feuerwehr. Und mit ihnen mussten sich die 36 Jugendlichen, die am Samstagvormittag auf dem Sportgelände in Allershausen die Deutsche Jugendleistungsspange abgelegt haben, bestens auskennen.

Mädchen und Jungen aus Hohenkammer, Schlipps, Zolling, Appersdorf, Mauern, Oberhummel und Freising mussten jeweils in ihren Gruppen fünf Aufgaben meistern. "Die Gruppe muss als Team zusammenarbeiten", betonte Kreisjugendwart Roman Bittrich, "also der Starke hilft dem Schwächeren." Schließlich sei das höchste Jugendabzeichen der Feuerwehr keine wertlose Spaßanerkennung, sondern soll Prüfstein und Auszeichnung für junge Menschen sein, die sich für die Gemeinschaft engagieren, Verantwortung und Pflichten übernehmen sowie auf den aktiven Feuerwehrdienst vorbereiten.

Das Jugendabzeichen der Feuerwehr soll Prüfstein und Auszeichnung für junge Menschen sein, die sich für die Gemeinschaft engagieren, sowie Verantwortung und Pflichten übernehmen. (Foto: Lukas Barth)

Die Leistungsprüfung umfasste einen sportlichen und einen feuerwehrtechnischen Teil. Die neun Gruppenmitglieder mussten beim Kugelstoßen, bei Addition aller Einzelergebnisse, mindestens 55 Meter erreichen. Eine Aufgabe, die alle Teams gemeistert haben. Konditionell anspruchsvoll war der Staffellauf, bei dem das Team eine Strecke von 1500 Metern zurücklegen musste. Die Teilstrecken konnten dabei frei eingeteilt werden, lediglich alle Mitglieder mussten ein Stück den Staffelstab transportieren. Für die Gesamtstrecke hatten sie etwas über vier Minuten Zeit. Auch diese Aufgabe wurde von allen erfüllt.

36 junge Feuerwehrkräfte haben bei den Prüfungen zur Deutschen Leistungsspange gezeigt, dass sie sportlich und technisch guten auf einen Löscheinsatz vorbereitet sind. (Foto: Lukas Barth)

Weitaus spannender der Aufbau eines Löschangriffs, wobei die Jugendlichen bewiesen, wie gut sie auf einen Einsatz vorbereitet sind. Das Szenario: ein Brand im offenen Gelände. Das Wasser muss mithilfe einer Pumpe aus einem Gewässer geholt werden. Für den Laien wirkt alles ein wenig merkwürdig, doch der klare Ablauf mit eindeutigen Kommandos ist notwendig, so dass im Ernstfall alle wissen was zu tun ist. Zunächst stellte sich der Löschtrupp auf und erhielt vom Gruppenführer die Befehle. "Brandstelle Feldscheune, Wasserentnahme offenes Gewässer, Verteiler 2 B-Längen nach der Pumpe Angriffstrupp zur Brandbekämpfung mit erstem Rohr, Leitung selbst verlegen auf die linke Seite über den Weg vor!" Vier Feuerwehrnachwuchskräfte kuppeln Saugschläuche an die Pumpe, B- und C-Schläuche werden ausgerollt, werden mit dem Verteiler verbunden. Irgendwann kommt das ersehnte "Wasser marsch". Aufgabe bestanden.

Wenn's brennt, zählt jede Sekunde, daher mussten die Gruppen eine Schnelligkeitsübung meistern. Dabei wird das Auslegen und Ankuppeln einer aus acht C-Schläuchen bestehenden Schlauchleitung gefordert. Maximal 75 Sekunden hatten sie Zeit, aber auch das war für die 36 jungen Feuerwehrkräfte kein Problem.

Zum Abschluss ging es ins Allershausener Feuerwehrhaus. Dort gab es noch eine Mission zu erledigen: den gefürchteten Fragenkatalog. Aus Bereichen wie Organisation der Feuerwehr, Löschverfahren, Unfallvermeidung oder Gesellschaft und Politik haben die Prüfer ausgewählt. Maximilian Schmid, Zweiter Jugendwart aus Mauern, hatte seine Schützlinge gut darauf vorbereitet, auch wenn es ihn einige Nerven gekostet hatte, wenn die Jugendlichen am Vortag noch ahnungslos waren. In einem Gespräch mit den Prüfern überzeugten aber alle Teams. Am Ende erhielten alle 36 Jugendlichen die wohlverdiente Jugendleistunsgsspange.

© SZ vom 23.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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