Spatenstich in Gütlsdorf:Mut zum Risiko

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Autozulieferer Hagl investiert in neue Fertigungshalle

Von Katharina Aurich, Attenkirchen

Der Familienbetrieb Hagl in Gütlsdorf, der seit mehr als 25 Jahren für die Automobilindustrie - vom Prototyp bis zur Kleinserie - Blech- und Metallteile herstellt, investiert drei Millionen Euro in die Erweiterung seiner Fertigungskapazitäten. Am vergangenen Montag wurde der Bau einer 1300 Quadratmeter großen und zwölf Meter hohen Halle mit einem symbolischen Spatenstich begonnen.

Natürlich benötige man Mut und Risikofreude, in der heutigen Zeit in die Autoteileherstellung zu investieren, sagt Andrea Hagl, die Schwiegertochter des Gründers, die das Büro der Firma führt. Aber Blech- und Metallteile, wie sie die Firma mit ihren mittlerweile 150 Mitarbeitern herstellt, würden immer benötigt, auch für den Bau von Elektroautos. In der neuen Halle, die der Attenkirchener Architekt Christian Klessinger entworfen hat, wird nun eine neue Maschine zum Pressen von großen Teilen installiert, beispielsweise für die Fertigung einer Autotür.

Die Geschichte des Unternehmens im 100 Einwohner zählenden Gütlsdorf ist ein Paradebeispiel eines erfolgreichen, mittelständischen Unternehmens. 1990 gründete Helmuth Hagl mit zwei Mitarbeitern die Karosseriebau GmbH für Automobil-Prototypen und Oldtimer. Inzwischen wird das Unternehmen von seinen Söhnen Jürgen und Christopher Hagl geführt. Ein Kriterium für den Erfolg sei sicher die zentrale Lage zwischen Ingolstadt, München und auch Stuttgart, den großen Autobaustandorten, sagt Andrea Hagl.

Alle Mitarbeiter kämen aus dem näheren Umkreis, berichtet sie weiter. Der Autoteilebauer bildet auch aus, 15 Azubis lernen hier ein Handwerk oder werden zum Bürokaufmann ausgebildet. Die Mitarbeiter seien das Kapital der Firma, sagt Hagl, ohne sie, die sich mit ihrem Arbeitgeber identifizierten, wäre das Unternehmen nicht so erfolgreich, ist sie sich sicher. Dazu kämen viel Herzblut und Fachwissen aller Beteiligten, die das gute Klima ausmachten. Denn es gehe nicht nur darum, Maschinen fließbandmäßig zu bedienen, sondern die Auftraggeber orderten auch individuelle Teile, die nach ihren Wünschen gefertigt würden. Wichtig sei, flexibel, schnell und zuverlässig zu arbeiten, erklärt Andrea Hagl.

Auch im Bereich der Konstruktion habe sich in den vergangenen Jahrzehnten eine Menge getan. Während man früher noch am Zeichentisch die Wünsche der Kunden umsetzte, passiere das heute alles am PC mit modernsten Konstruktionsprogrammen. Die Firma am Rande der Hallertau wurde in diesem Jahr sogar als "Bayern Best 50" ausgezeichnet, also als eine der besten 50 mittelständischen Firmen. Anlass dafür seien das Wachstum und die Innovationskraft des Unternehmens gewesen, sagt Hagl.

© SZ vom 24.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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