Spatenstich:Hoffen auf Entlastung

Lesezeit: 1 min

Der erste Spatenstich ist getan. Ende des Jahres 2020 soll die Nordostumfahrung der Stadt Freising fertig gebaut sein. (Foto: Stephan Goerlich)

Spatenstich für die Nordostumfahrung. Schon im Jahr 2020 könnte der Verkehr fließen, auch auf der Westtangente

Von Peter Becker, Freising

Gebe es doch die Nordostumfahrung schon! Vielleicht hat sich dies mancher verzweifelte Autofahrer am Dienstagmorgen angesichts des Verkehrskollapses gedacht, der auf Freisings Straßen herrschte. Aber bis die 4,2 Kilometer lange Umfahrung der Bundesstraße B 301 zwischen Erlau und Marzling fertig ist, dauert es noch gut vier Jahre. Am späten Dienstagnachmittag haben Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, Innenminister Joachim Herrmann, Stefan Meier vom Staatlichen Hochbauamt, Landrat Josef Hauner und Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher gerade einmal den ersten symbolischen Spatenstich für das 29,9 Millionen Euro teure Projekt getätigt.

Insbesondere die Stadt Freising erhofft sich eine große Entlastung durch die Nordostumfahrung. Derzeit rollen täglich bis zu 26 400 Fahrzeuge über die Ortsdurchfahrt der B 301, die Mainburger Straße. Die neue Umgehungsstraße soll den Durchgangsverkehr auf 6700 Autos, also etwa ein Drittel, reduzieren. Meier und Eschenbacher wiesen darauf hin, dass die Trasse, die verwirklicht wird, ein Kompromiss ist. Benachteiligt sind die Bewohner des Freisinger Ortsteils Erlau, durch den nach wie vor der Verkehr fließen wird. Die Umgehung zweigt erst nach dem Dorf vom bisherigen Verlauf ab. Lärmreduzierender Straßenbelag sollen die Belästigungen der Anwohner so gering wie möglich halten. Landrat Hauner gab zu, dass dieser Tag des Spatenstichs für die Anwohner nicht unbedingt ein "Tag der Freude" sei. Er hob aber hervor, dass auch diese das übergeordnete Interesse an der Umfahrung erkannt hätten. "Es gab keine Klagen gegen die Straße", hob Hauner hervor.

Bundesverkehrsminister Dobrindt, dessen Ministerium quasi der Bauherr der Umfahrung ist, betonte, dass diese mehr Lebensqualität für die Bürger bringe. Eine funktionierende Infrastruktur sei die Grundlage für Beschäftigung und Wohlstand, wie es sie im Landkreis Freising gebe. Beim Bau der Umgehung gehe es auch um "Wort halten", fügte Innenminister Hermann hinzu. Ministerpräsident Horst Seehofer habe versprochen, die Infrastruktur rund um den Flughafen zu verbessern. "Wir müssen den Verkehr erträglich gestalten", betonte der Innenminister, "denn die Pendler sollen nicht einen erheblichen Teil ihrer Freizeit im Stau verbringen müssen."

Ginge es nach Eschenbacher, soll der Landkreis im Jahr 2020 eine "Punktlandung" erleben. Nämlich dann, wenn die Freisinger Westtangente und die Nordostumfahrung gleichzeitig eingeweiht werden könnten.

© SZ vom 05.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: