Sonntag, 10. November:Martinszug zum Dom

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Sankt Martin reitet am Sonntag, 10. November, wieder durch die Freisinger Innenstadt. (Foto: Marco Einfeldt)

In Freising werden wieder über Tausend Teilnehmer erwartet

Mit selbstgebastelten Laternen zum Domberg pilgern, dabei Lieder singen und später zuschauen, wenn Sankt Martin den Mantel teilt: Am Sonntag, 10. November, veranstalten die städtische Musikschule und die Stadtheimatpflege den 46. Freisinger Martinszug. Er gilt als einer der schönsten und größten in ganz Bayern. Musikschulleiter Odilo Zapf erwartet mehr als Tausend Kinder und Eltern, die an dem Zug teilnehmen.

Um 17.30 Uhr versammeln sie sich auf dem Marienplatz. Um 18 Uhr reitet dann Sankt Martin alias Veronika Goldbach mit Hengst Janik durch die Altstadt. Aufgrund der Baumaßnahmen in der Innenstadt ist die Route dieses Jahr eine andere; sie führt über die Obere Hauptstraße Richtung Kriegerdenkmal und weiter über die Obere Domberggasse auf den Domberg.

Begleitet wird der Zug von der Stadtkapelle Freising, der Lerchenfelder Blasmusik und dem Jugendblasorchester der Musikschule. Es singen der Kinderchor der Musikschule sowie Kinder von Sankt Georg und der Domkantorei. Daneben wirken Ministranten des Doms und der Pfarrei Sankt Georg sowie Schüler und Lehrer der Paul-Gerhardt-Schule und des Sonderpädagogischen Förderzentrums Freising mit.

Im Zeichen der Ökumene werden auf dem Domberg Weihbischof Bernhard Haßlberger und Pfarrerin Meye Hoesch de Orellana den kirchlichen Segen spenden. Vor dem Dom wird anschließend die Mantelteilung inszeniert. Danach wird das große Martini-Feuer entzündet.

Der Legende nach traf ein junger Soldat namens Martin im Jahr 344 nach Christus am Stadttor von Amiens (Nordfrankreich) auf einen armen, unbekleideten Mann. Es war mitten im Winter und bitterkalt. Andere Menschen beachteten den um Hilfe bittenden Mann nicht und gingen an ihm vorüber. Martin aber, der außer Mantel und Waffen nichts bei sich trug, hielt inne, teilte seinen Mantel mit dem Schwert und gab dem Mann eine Hälfte, um sich zu wärmen.

Auch Freising hat seinen barmherzigen Martin. Er heißt Otto Semoser und soll im 13. Jahrhundert auf dem Domberg gelebt haben. Trotz des Verbots durch den Bischof half der Pförtner, so die Überlieferung, Bettlern und Notleidenden, Hungrigen und Durstigen. Er versteckte heimlich Brot unter seinem Mantel, das er dann an die Bedürftigen verteilte. Im Gedenken an den Freisinger Torwächter erhält zum Abschluss des Martinszuges jedes Kind ein sogenanntes "Otto Semoser-Weckerl". Spenden zugunsten der Freisinger Tafel werden entgegengenommen.

Auf der Seite www.musikschule.freising.de gibt es Lieder und Texte zum Freisinger Martinszug kostenlos zum Download.

© SZ vom 26.10.2019 / ilos - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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