Sitzung des Sozialausschusses:Hauner für Wohnsitzauflage

Landkreis muss bei Aufnahme von Flüchtlingen improvisieren

Landrat Josef Hauner (CSU) hat sich für die von der Bundesregierung diskutierte "Wohnsitzauflage" für anerkannte Asylbewerber ausgesprochen. Die sieht vor, dass Flüchtlinge für die Dauer von drei Jahren an einem Ort bleiben sollen. "Wenn wir Wohnraum schaffen, muss auch sicher sein, dass er genutzt wird", sagte Hauner am Donnerstag im Ausschuss für soziale Fragen. "Gettobildungen" wie in Nordrhein-Westfalen seien nicht wünschenswert. Derzeit leben etwa 2200 Flüchtlinge im Landkreis.

Bei der Aufnahme von Asylsuchenden müsse der Landkreis weiterhin improvisieren, sagte Hauner. Nachdem im Winter die Unterkünfte "verdichtet" wurden, etwa durch mehr Stockbetten in den Zimmern, würden diese Maßnahmen nun zurückgenommen. Derzeit weise die Staatsregierung dem Landkreis zwar keine neuen Asylsuchenden zu, sagte Hauner, aber "niemand kann sagen, wie es im Jahr noch weitergeht." Stelle Freising mehr Aufnahmeeinrichtungen zur Verfügung, die dann leer stehen, sei dies ebenso problematisch wie fehlende Unterkünfte, wenn der Bedarf doch steige. Für nicht genutzte Liegenschaften sicherte er zu, dass die Mietverträge eingehalten würden. Allerdings sei fraglich, wie es nach deren Auslaufen weiter geht. Ein weiteres Problem sei der Mangel an Asylsozialberatern, sagte Hauner, elf Stellen seien dafür vom Landkreis vorgesehen, mehr geeignetes Personal zu finden sei derzeit aber schwierig.

© SZ vom 24.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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