Serie: Schätze im Stadtmuseum:Prägende Persönlichkeit

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Ließ sich gern als vornehmer weltlicher Herr darstellen: Fürstbischof Philipp von der Pfalz. (Foto: Marco Einfeldt)

Philipp von der Pfalz war vier Jahrzehnte lang Fürstbischof

Die SZ hat das Freisinger Stadtmuseum besucht und sich einige Ausstellungsstücke ausgesucht, die in einer kleinen Serie vorgestellt werden. Im zweiten Ausstellungsraum finden sich zahlreiche Münzen und ein Reliefbildnis von Bischof Philipp von der Pfalz. Er gehört zu den bedeutendsten Persönlichkeiten auf dem Freisinger Bischofsstuhl. Zeugnis seines Wirkens ist bis heute der Renaissance-Arkadenhof der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz am Domberg.

Philipp von der Pfalz, geboren 1480, war von 1498 an Fürstbischof von Freising bis zu seinem Tod im Jahr 1541. Außerdem wurde er 1517 auch Bischof von Naumburg. Dort hielt er sich allerdings kaum auf. Er stammt aus dem Hause der Wittelsbacher, sein Vater war Kurfürst Philipp der Aufrichtige. Schon in seiner Kindheit wurde er mit zahlreichen Pfründen versehen, denn es war vorgesehen, dass er eine geistliche Karriere einschlägt. Pfründe wurden durch die römische Kurie an Geistliche vergeben. Sie erhielten meist Grund und Boden, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. 1507 empfing Philipp die Priester- und Bischofsweihe. Er verteidigte das Bistum Freising in den Zeiten des Bauernkrieges, der Aufstand der Bauern im süddeutschen Sprachraum begann 1524.

1519 ließ Philipp die Freisinger Residenz mit einem Arkadenhof neu gestalten und schuf sich von 1534 bis 1537 auf dem Domberg einen repräsentativen Ruhesitz. Begraben ist er im Dom. Der Bischof gab zahlreiche Gemälde, Kleinplastiken und Schaumünzen in Auftrag, die sein Bildnis tragen. Sie sind alle nach dem gleichen Typ gestaltet. Der Wittelsbacher zeigt sich nicht als Bischof, sondern als vornehmer weltlicher Herr. Er trägt ein Barett, unter dem das Haar hervorquillt, und einen weiten, die Schultern einhüllenden Kragen ohne Insignien weltlicher Macht.

© SZ vom 30.08.2016 / vme - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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