Serie: Exponate im Stadtmuseum:Freising-Ansicht mit Kuhhirte

Lesezeit: 1 min

1821 entstand dieses Landschaftsgemälde von Max Joseph Wagenbauer, das im Stadtmuseum zu sehen ist. (Foto: Marco Einfeldt)

Max Joseph Wagenbauer war ein geschätzter Landschaftsmaler

Die SZ hat das Freisinger Stadtmuseum besucht und sich einige Ausstellungsstücke ausgesucht, die in einer kleinen Serie vorgestellt werden. 1890 gründeten Freisinger Bürger den Historischen Verein und riefen ein stadtgeschichtliches Museum ins Leben. Seit 1965 befindet es sich im Gebäude der Alten Hochschule am Marienplatz. Nach einer grundlegenden Umgestaltung wurde es im Herbst 2007 als Stadtmuseum neu eröffnet. Eine weitere Vergrößerung ist geplant.

Gleich im ersten Ausstellungsraum des Museums findet sich ein Landschaftsgemälde von Max Joseph Wagenbauer. Im Vordergrund grasen einige Kühe auf einer Rasenfläche, die vorderste von ihnen liegt bequem auf dem Boden und wendet dem Betrachter ihr Hinterteil zu. Links daneben steht der Kuhhirte inklusive Stock und Hut und passt auf seine Tiere auf. Am rechten Bildrand ist ein kleines Haus mit Hecke zu sehen. Der Blick des Betrachters wird aber sofort auf den Weihenstephaner Berg gelenkt, auf dem die Gebäude des Klosters klar zu erkennen sind. Der Berg wird deutlich überhöht dargestellt, das Kloster bildet den höchsten Punkt im Bild, sodass die rechts daneben gelegene, im Hintergrund gehaltene Stadt klein wirkt. Am Horizont erhebt sich der Freisinger Domberg mit seinen beiden Domtürmen.

Im Ölgemälde von 1821 kombiniert Wagenbauer die Freising-Ansicht mit einer idealisierten Landschaftsstaffage im Vordergrund. Der Maler beschäftigte sich mit Landschafts- sowie Tiermalerei und unternahm im Sommer Studienwanderungen in alle Teile Bayerns, um Motive am Ort festzuhalten. Im Jahr 1811 erhielt er von König Max I. Joseph zusammen mit anderen Künstlern den Auftrag, den Speisesaal in Schloss Nymphenburg mit großen Gemälden bayerischer Seen auszustatten. 1815 wurde er zum Inspektor der königlichen Gemäldegalerie ernannt. Er zählte zu den Mitgliedern der Kunstakademien in Hanau, Berlin und München. Ein Großteil seiner Aquarelle werden in der Staatlichen Graphischen Sammlung München aufbewahrt.

Darüber hinaus beschäftigte er sich intensiv mit der Lithografie, dem ältesten Flachdruckverfahren. Als Lithograf fertigte Wagenbauer Zeichnungen auf einem Lithografiestein an, der als Druckvorlage diente. Die Zeichnung musste dazu seitenverkehrt angefertigt werden.

© SZ vom 18.08.2016 / LACA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: