Schulsanierung:Vordach in modernem Look

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Kosten für Camerloher-Turnhalle steigen um 270 000 Euro

Von Peter Becker, Freising

Die Kosten für die Generalsanierung der Turnhalle des Camerloher Gymnasiums nebst Instrumentenübungsräumen haben laut ursprünglicher Schätzung 6,570 Millionen Euro betragen. Der Betrag wurde jetzt vom Schulausschuss des Kreistags auf sieben Millionen Euro aufgestockt. Grund ist der Bau eines Vordachs, das mit etwa 170 000 Euro zu Buche schlägt. In den Kosten ist ein Risikopuffer von knapp 160 000 Euro enthalten. Mit aufgenommen in den Beschluss ist der Antrag von Stellvertretendem Landrat Robert Scholz (FW), genau zu überprüfen, ob das Dach etwaigen Stürmen standhalten kann.

Projektleiter Helmut Grepmair berichtete, dass sich die Arbeiten im Zeitplan befänden. Insgesamt beträgt die Summe der Kostenmehrungen 270 000 Euro, wobei 170 000 aus dem Vordach resultieren. Ungünstig verlief schon die Suche nach einem Baumeister, der gut 312 000 Euro mehr verlangte, als veranschlagt. "Ein schlechter Wettbewerb", urteilte Grepmair angesichts der Tatsache, dass sich überhaupt nur ein Bewerber interessierte. "Wir waren froh, dass wir den verhaften konnten." Die Mehrausgaben relativierten sich im Laufe der Auftragsvergaben etwas. Zusätzliche Kosten verursachten etwa die Entsorgung asbesthaltiger Baustoffe, eine neue Kellertreppe oder die Erhöhung des Schallschutzes bei den Proberäumen.

Als "Relikt aus alter Zeit" bezeichnet Grepmair das derzeitige Vordach. Es scheint Verwaltung und Planern dem modernen Gebäudeensemble des Gymnasiums nicht angemessen. Es ist ein gestalterisch prägendes Verbindungselement zwischen den Gebäuden. Es soll Schüler mit ihren teuren Musikinstrumenten vor Regen oder Schnee schützen. Markus Müller vom Architekturbüro Gmeiner sagte, das aktuelle Dach sei gestalterisch und technisch nicht haltbar. Das neue sei ein Schirmdach aus 13 einzelnen Schirmen, die auf Pfeilern ruhten. Diese könnte im Winter beheizt werden. Regen und Schmelzwasser könnten durch sie ablaufen. Das Dach sei lichtdurchlässig und es könne Beleuchtung integriert werden.

Offenbar hatten mehrere Kreisräte den Klimawandel im Blick. Sie fragten, ob das Dach Schneelasten, Hagel und Wind standhalte. Müller sagte, es könne Schnee bis zu einer Höhe von etwa 60 Zentimetern standhalten. Scholz bestand auf einer Überprüfung der Windfestigkeit. Die Stürme kämen von Westen, sagte er. Er glaube nicht, dass der Wind das Dach davon blasen könne. Eher fürchtet er aufgrund der örtlichen Situation, dass dort eine Sogwirkung entstehen und das Dach emporgehoben werden könnte. Josef Niedermair (CSU) hält ein einfaches Dach mit Regenrinne für unkomplizierter. Befürchtungen, die Fallrohre könnten durch Laub verstopft werden, entgegnete Müller, dass die nächsten Bäume gut 50 Meter von der Konstruktion entfernt stünden. Birgit Mooser-Niefanger (FSM) sagte, es gehe darum, die Leichtigkeit des Gebäudekomplexes zu erhalten und Helligkeit zu gewährleisten. "Ich habe ein gutes Gefühl", betonte sie. Man solle darauf vertrauen, dass sich die Experten viele Gedanken zur Gestaltung des Vordaches gemacht hätten.

© SZ vom 08.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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