Schulleiterin geht in Ruhestand:"Überzeugung war mein Stil"

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Schulleiterin, Architektin und Bauleiterin in einem: Nun geht Hedwig Stock-Archner in Ruhestand. (Foto: Marco Einfeldt)

Das Joho verabschiedet Direktorin Hedwig Stock-Archner

Von johann Kirchberger, Freising

"Wenn auch nur ein Teil der vielen guten Wünsche wahr werden, dann muss ich einen wunderbaren Ruhestand haben", sagte Hedwig Stock-Archner, als sie am Freitag im "Ei des Joho" von Kollegen, Schülern und Politikern verabschiedet wurde. "Zum letztmöglichen Zeitpunkt", wie ihre Stellvertreterin Margarete Probst-Biendl sagte, denn die Oberstudiendirektorin, die neun Jahre lang Schulleiterin des Josef-Hofmiller-Gymnasiums war, hat die Pensionsgrenze bereits hinter sich gelassen.

Die gebürtige Aschaffenburgerin studierte in Erlangen, unterrichtete an verschiedenen Gymnasien in München als Lehrerin für Englisch und Geschichte, war im Kultusministerium tätig und war Vize-Direktorin am Werner-von-Heisenberg-Gymnasium in Garching, ehe sie 2006 nach Freising wechselte. Eine Schule zu leiten, so Hedwig Stock-Archner, sei eine sehr komplexe Aufgabe und könne nur gemeinsam gemacht werden. Und zu ihrer eigenen Arbeit sagte sie: "Überzeugung war mein Stil".

"Ohne Wenn und Aber" habe Stock-Archner ihre Schullaufbahn bestritten, lobte Ministerialbeauftragter Richard Rühl. Frisch und selbstsicher im Auftreten und über Organisationsgeschick verfügend, habe sie ihre Aufgaben mit immensem Einsatz bewältigt. Sie habe dabei großes Einfühlungs- und Durchsetzungsvermögen gezeigt, positive Impulse gesetzt und dabei das Unterrichten und Erziehen in den Mittelpunkt gestellt. "Die Hedi kann stolz sein auf ihre Leistungen".

Auch OB Tobias Eschenbacher lobte Stock-Archner, die eine Schule mit vielen Baustellen übernommen habe und bei der Fertigstellung der Aula Architektin und Bauleiterin zugleich gewesen sei. Ihre eigene Einschätzung, wonach das "Ei des Joho die Perle einer Auster sei", könne er nur unterstreichen. Eschenbacher erinnerte aber auch an die schweren Tage nach einer Messerattacke an der Schule, die Stock-Archner gut und ruhig bewältigt habe. Mit einem Gedicht bedankten sich die Schülersprecher Tobias Weiskopf und Lucas Obermeier, im Namen des Lehrerkollegiums lobte Stefan Bäumel die offene und humorvolle Art seiner Chefin, sowie ihr lebendiges und tatkräftiges Wirken. Hannes Fürst, Vorsitzender des Freundeskreises, lobte den Charme von Stock-Archner und die freundschaftliche Atmosphäre, in der Wünsche und Anregungen besprochen wurden.

Stock-Archner selbst kritisierte den Wechsel vom G 9 zum G 8. "Es brennt nicht mehr, aber glücklich ist die Situation noch nicht". Sie verlasse jetzt eine lebendige und dynamische Schule, sagte sie und mahnte die Verantwortlichen, Schule nicht nur als Kostenfaktor zu sehen. Umrahmt wurde die Abschiedsfeier von der Bigband, der Junior-Bigband, dem Projektchor der fünften Jahrgangsstufe und dem gemischten Chor, der ein Lied mit dem Refrain "Für Hedwig ist das kein Problem" zum Besten gab.

© SZ vom 25.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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