Nach den Ferien:Sicher zur Schule

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Nach den Ferien sind Kinder auf dem Schulweg oft abgelenkt. (Foto: P. Schulze/DPA)

Die Stadt Freising sucht noch Springer zur Verstärkung der Schülerlotsen. Außerdem appelliert sie an die Autofahrer, gerade in den ersten Wochen nach den Ferien besonders wachsam zu sein

Von Thilo Schröder, Freising

Für die Schüler beginnt am Dienstag, 11. September, wieder der Unterricht. Für andere Verkehrsteilnehmer bedeutet das: Tausende Kinder und Jugendliche überqueren in Freising nach sechswöchiger Sommerpause an teils unübersichtlichen, viel befahrenen Stellen die Straßen, Erstklässler gehen die Wege oft zum ersten Mal. Die Stadt Freising bittet daher um besondere Rücksichtnahme. Gesucht werden außerdem kurzfristig einsetzbare Schülerlotsen als Springer, sie sollen an gefährlichen Stellen den Verkehr beobachten und die Schüler sicher über die Straße begleiten.

In den Wochen nach den Ferien erzählt so mancher Schüler seinen Klassenkameraden auf dem Schulweg von den Erlebnissen im Sommer. Da kann der sorgsame Blick in alle Richtungen beim Überqueren einer Kreuzung schon einmal ausbleiben. Das Freisinger Ordnungsamt rät deshalb Eltern: "Trainieren Sie mit Ihren Kindern den täglichen Schulweg. Queren Sie Straßen immer an gesicherten Stellen wie Fußgängerüberwegen, Fußgängerampeln oder bei Schülerlotsen - auch, wenn hierfür ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden muss."

Die Polizei betont, Kinder sollten besonders bei schlechtem Wetter oder Dunkelheit auffällige, farbige Kleidung tragen. Schulanfänger sollten zudem nicht mit dem Rad zur Schule fahren, weil ein sechsjähriges Kind den Erfordernissen noch nicht gewachsen sei. Die Fahrt mit dem Schulbus solle im Vorfeld geübt werden. Den Kindern müsse bewusst sein, dass eine Bushaltestelle kein Spielplatz sei. Eltern sollten sie auf dem Schulweg beobachten, um zu sehen, ob sie die Regeln auch dann einhalten, wenn niemand dabei ist.

Um die Suche nach dem sichersten Schulweg zu erleichtern, hat die Stadt für alle Grundschulen Schulwegpläne erarbeitet, sie wurden den Eltern bereits bei der Einschreibung ausgehändigt. Diese empfehlen ausdrücklich jene Strecken, die etwa Fußgängerampeln und -überwege, Querungsinseln und Geschwindigkeitsbeschränkungen aufweisen, und zeigen die Standorte der Schulweghelfer auf.

Umgekehrt müssen sich auch die anderen Verkehrsteilnehmer erst wieder an die Schüler auf den Straßen gewöhnen. Das Ordnungsamt setzt auf den Perspektivwechsel: "Kinder gehen davon aus, dass sie gesehen werden, wenn sie ein Auto sehen, selbst aber zum Beispiel von einem geparkten Pkw verdeckt sind", heißt es in einer Mitteilung. Ein Kind könne nicht einschätzen, ob ein sich näherndes Fahrzeug auch tatsächlich hält, möglicherweise gehe es einfach davon aus und überquere die Straße. Insbesondere kleine Kinder könnten Geschwindigkeiten nicht einschätzen, auch der erforderliche Anhalteweg sei ihnen nicht bewusst. "Kinder reagieren spontan und intuitiv. Wenn ein Ball auf die Straße rollt, folgt ihm das Kind möglicherweise, ohne auf den Verkehr zu achten."

Damit das nicht passiert, gibt es im Stadtgebiet rund zwei Dutzend Schülerlotsen. Sie stehen fast an jeder Schule, unter anderem an der Eckerstraße, der Haindlfinger und der Erdinger Straße. Für die ehrenamtliche Tätigkeit erhalten sie eine Aufwandsentschädigung von 8,50 Euro pro Stunde beziehungsweise 4,25 Euro für jede angefangene halbe Stunde. Neue Schulweghelfer erhalten von der Polizei eine Schulung und Einweisung.

Blaue Schilder mit der Aufschrift "Verkehrshelfer" weisen auf die Stellen hin, wo zu Schulbeginn und -ende ein Schulweghelfer bereitsteht. Von Anfang September bis Anfang Oktober werden im Bereich von Schulen von der Verkehrswacht die Banner "Schule hat begonnen" aufgehängt - ein wichtiger Hinweis für Autofahrer, unbedingt mit Kindern zu rechnen. An Schulwegen appellieren an den Fußgängerampeln die Schilder "Nur bei Grün: Kindern ein Vorbild" an ein verantwortungsvolles Verhalten der Passanten.

Häufig erhöht die Polizei zum Schulbeginn im Umfeld von Schulen und an von Schülern stark frequentierten Schulwegen Kontrollmaßnahmen wie Geschwindigkeitsmessungen, Überprüfungen der Kindersicherung im Fahrzeug, des Tragens von Schutzhelmen auf Motorrädern und des Verhaltens an Bushaltestellen.

Schulweghelfer: Interessenten melden sich beim Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung, Amtsgerichtsgasse 6, Theresa Riedl, Telefon 0 81 61/ 54-432 01, E-Mail: theresa.riedl@freising.de

© SZ vom 31.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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