Schock in Allershausen:Dauerbaustelle Schule

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Der Altbau der Schule stammt aus dem Jahr 1962, doch auch der sogenannte Neubau hat schon 40 Jahre auf dem Buckel. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Elektrik in dem Gebäude muss für 1,13 Millionen Euro erneuert werden

Von Petra Schnirch, Allershausen

Für Bürgermeister und Gemeinderäte war es ein Schock: Die Elektrik in der Allershausener Grund- und Mittelschule muss größtenteils erneuert werden. Kostenpunkt: mindestens 1,13 Millionen Euro. Die Installationen aus den Jahren 1962 bis 1975 sind nicht mehr zeitgemäß. Aus Brandschutzgründen dürfen sich, anders als in Allershausen, auf Fluchtwegen wie den Fluren nur noch unbedingt notwendige Leitungen befinden. Es gibt keine FI-Schutzschalter, keinen Überspannungsschutz. Durchsage- und Telefonanlagen weisen häufig Störungen auf. Und auch die Leuchtstoffröhren sollen ausgetauscht werden.

Innerhalb von drei Jahren sollen die Kabelwege weitgehend neu aufgebaut werden. Der überwiegende Teil der Arbeiten soll in den Schulferien erledigt werden, allerdings wird es wohl auch ein, zwei Wochen davor jeweils zu Beeinträchtigungen kommen. "Wir wollen den Schulbetrieb so wenig wie möglich beeinflussen", sagte Bürgermeister Rupert Popp (PFW). Nicht ausgeschlossen ist, dass die eine oder andere Klasse kurzfristig für eine Woche ausziehen muss. Schwierig könnte es vor allem in den Sommerferien werden, wenn viele Firmen Betriebsurlaub machen. In den Klassenzimmern wird die Elektrik dagegen nicht neu aufgebaut. Dies wäre so aufwendig und laut, dass die Schule wohl einige Zeit geräumt werden müsste, sagte Josef Glasmann vom gleichnamigen Ingenieurbüro. Außerdem würden die Kosten um weitere 300 000 bis 400 000 Euro steigen. Beginnen werden die Arbeiten im Keller. Durch moderne Lampen lassen sich laut Glasmann die Stromkosten immerhin um die Hälfte verringern. Allein die neue Beleuchtung wird aber etwa 400 000 Euro kosten. Ob es dafür einen staatlichen Zuschuss gibt, ist noch unklar.

Die Gemeinde Allershausen hat in den vergangenen Jahren ohnehin viel in die Schule investiert. Der Altbau stammt aus dem Jahr 1962, doch auch der sogenannte Neubau hat schon 40 Jahre auf dem Buckel. Die Neugestaltung des zuvor sehr nüchternen Pausenhofs schlug mit 350 000 Euro zu Buche, 60 000 Euro erhält die Gemeinde dafür aus dem Topf der Städtebauförderung. Die Heizungssteuerung wurde auf Einzelraumregelung umgestellt. Bereits im Frühjahr stimmte der Gemeinderat zudem der Sanierung von zwei Flachdächern zu. Vorgesehen sind ein Flach- und ein niedriges Satteldach. Die Kosten werden sich auf etwa 292 000 Euro belaufen. Auch eine Fotovoltaikanlage soll installiert werden, um einen Teil des benötigten Stroms für die Schule selbst zu produzieren. Und nun also die Elektrik. Zunächst hatte die Gemeinde ein Brandschutzgutachten erstellen lassen, dann untersuchte das Büro Glasmann die Räume.

Begeistert war im Gemeinderat naturgemäß niemand, da "wird jeder erst einmal geschluckt haben", meinte Anton Schrödl (CSU). Da Allershausen über Rücklagen verfügt, meinte Leonhard Held (CSU): "Wenn nicht jetzt, wann dann?". Zu einer möglichen Installation von Wlan sagte Glasmann, dass Eltern in Kindergärten und Grundschulen regelmäßig "Sturm laufen", weil sie so etwas nicht wünschten. Auch elektronische Tafeln seien vorerst kein Thema, weil die Schule dies nicht wolle. Die Räume lassen sich aber laut Glasmann später über Mediensäulen nachrüsten. Der Allershausener Gemeinderat war sich einig, dass die Erneuerung der Elektrik unbedingt notwendig ist, das Ingenieurbüro wird nun in die weitere Planung einsteigen.

© SZ vom 25.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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