Schnitzen und Feuer machen:Elektrischer Buttervogel hat Spaß

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Die Eltern müssen arbeiten, die Kinder spielen derweil nebenan im Sommercamp. (Foto: Marco Einfeldt)

Heiliggeistspital-Stiftung bietet ein Indianer-Feriencamp für die Kinder der Mitarbeiter

Von Laura caspari, Freising

Campleiterin Sylvia Ketteniß steht an dem langen Tisch und bringt den kleinen Indianern neben sich das Filzen bei. Keine ganz einfache Aufgabe, denn bis so ein Filz fertig ist, muss es, eingewickelt in eine Bambusmatte, zuerst lange hin und her gerollt werden. Eine Geduldsprobe für die Kinder, die am liebsten schon nach zwei Minuten fertig wären.

Es ist immer die gleiche Frage, mit der sich Eltern vor den Sommerferien herumquälen müssen: Wo sollen die Kinder in den sechs langen Wochen schulfrei untergebracht werden? Die Mitarbeiter der Heiliggeistspital-Stiftung mussten sich darum zumindest in der ersten Ferienwoche keine Gedanken machen. Die Stiftung stellte bereits zum zweiten Mal dem Feriencamp der "Naturindianer-Kids" für eine Woche ihren Garten zur Verfügung.

"Das Ferienprogramm ist explizit auf Wunsch unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeführt worden", erklärt Björn Kummerow-Fuchs, Einrichtungsleiter der Heiliggeist Pflege gemeinnützige GmbH. Dieses Jahr nehmen 18 Mitarbeiterkinder am Indianercamp teil, für sie übernimmt die Stiftung 75 Prozent der Kosten. Die restlichen sieben Plätze wurden mit anderen Kindern aufgefüllt.

"Bunter Baum, ist das jetzt fertig?", fragt "Elektrischer Buttervogel" und präsentiert sein frisch gerolltes Filz. Da man als echter Indianer auch einen entsprechenden Namen braucht, haben sich Kinder und Betreuer zu Beginn des Camps Indianernamen ausgedacht. "Eigentlich heiße ich Elias", stellt Elektrischer Buttervogel noch klar.

Im Schatten unter den Bäumen spielen "Leiser Leopard" und "Schneller Pfeil" mit ihren selbst geschnitzten Bögen. Als Leiser Leopard von einem Pfeil getroffen wird lässt er sich theatralisch zu Boden fallen. Schneller Pfeil ruft triumphierend: "Ja, neues Level." Das Schnitzen ist bei den Kindern sehr beliebt, sie basteln sich selbst Bögen, Pfeile, Speere oder auch Löffel, manche von ihnen schnitzen zum ersten Mal.

Neben Basteln und Schnitzen lernen die Kinder auch Feuer zu machen, helfen beim Kochen und müssen nach getaner Arbeit alles wieder selbst aufräumen. Die Späne vom Schnitzen sammeln sie auf, um damit das Feuer anzuzünden.

Aufgrund der vielen positiven Resonanz kann sich Björn Kummerow-Fuchs vorstellen, dass auch im nächsten Jahr wieder ein Indianercamp stattfindet: "Wir hoffen, dass das Camp zu einem festen Bestandteil unseres Angebots wird."

© SZ vom 06.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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