Schilder mit historischem Abriss:Alte Hofnamen würdigen

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OB Eschenbacher will Initiative in Hohenbachern unterstützen

Von Johann Kirchberger, Freising

Ein Oberbürgermeister muss bei einer Bürgerversammlung nicht nur erzählen, was geplant und gemacht wird, wofür das Geld der Stadt ausgegeben wird und wie es hereinkommt. Er muss auch zuhören und versprechen, nach Lösungen für die diversen Probleme zu suchen. Tobias Eschenbacher gelingt dies meist sehr gut. Manchmal macht er auch gleich konkrete Zusagen. So versprach er die Unterstützung der Stadt, als am Donnerstag in Hohenbachern das aktuell 567 Einwohner zählt, die Idee vorgetragen wurde, an die Bauernhöfe Schilder mit den alten Hofnamen und dazu einen kurzen geschichtlichen Abriss anzubringen.

Auch in Sachen Breitbandausbau konnte er im Schützenheim konkrete Hoffnungen machen. Die Verträge mit der Telekom seien geschlossen, die Förderbescheide übergeben, bis zum nächsten Sommer soll jeder in Freising - auch in den Ortsteilen - Zugang zum schnellen Internet mit 30, teilweise sogar 50 Megabit haben. Aufgeschlossen zeigte sich der OB gegenüber dem Wunsch, die Peitschenlampen im Ort durch gefälligere Laternen zu ersetzen. Allerdings sagte er auch, dass die Kosten von den Anliegern getragen werden müssten, worauf sich der Wunsch erledigt hatte.

Andere Themen wie die Parkplatzsituation in der Egilbertstraße - "da kommt nicht einmal mehr der Bus durch" - will Eschenbacher prüfen lassen, ebenso wie den Einwand, dass die Bushaltestelle an der Landtechnik so angelegt sei, dass die Busse auf dem Zebrastreifen halten müssten. Angesprochen wurde auch die Ampelanlage im Hohlweg, wo immer nur ein Fahrzeug passieren könne. Das sei wegen der Tunnelbaustelle vom Bergbauamt aus Sicherheitsgründen gefordert worden, sagte der OB. Einige Fragen zielten auch auf Probleme, die nicht unmittelbar mit Hohenbachern zu tun haben. So befürchtete ein Bürger, dass es zwischen B 11 und FS 44 nach Fertigstellung der Westtangente vor und nach der Schlüterbrücke zu einem Chaos kommen könnte. Da sei der Landkreis zuständig, sagte der OB. Seines Wissens wolle der das Problem mit einem zweispurigen Turbokreisverkehr lösen. Bei der Frage nach Radwegen in diesem Bereich kam der OB kurz ins Stottern. Es sei wohl schwierig, an der Schlüterbrücke etwas zu verändern, weil dazu in den Bannwald eingegriffen werden müsse, sagte er. Auch deshalb plane die Stadt einen Isarsteg vom Seilerbrückl zur Savoyer Au. Theoretisch könnte es in ein oder zwei Jahren losgehen, er befürchte jedoch juristischen Streit mit dem Bund Naturschutz. Gefragt wurde auch, warum in Lerchenfeld plötzlich von 20 bis sechs Uhr nur noch Tempo 30 gefahren werden dürfe. Das sei ein von einem Gericht vorgeschlagener Kompromiss zur Lärmreduzierung, antwortete der OB. Das von Anliegern geforderte Durchfahrverbot für Lastwagen sei abgelehnt worden. Ein Jahr lang werde getestet, ob die Geschwindigkeitsbeschränkung etwas bringe.

Wie schon in Neustift, war auch in Hohenbachern die Ampelschaltung in Freising ein Kritikpunkt. Die werde gerade erst wieder überprüft, in einem Jahr sehe man weiter, versprach der OB. Lob gab es auch. Die Verbesserungen am Bolzplatz und am Spielplatz seien gelungen, hieß es.

Die Ausführungen des Oberbürgermeisters verfolgte auch eine Reihe von Kindern der Vöttinger Grundschule aufmerksam, die sich im Unterricht gerade mit Gemeindepolitik beschäftigen. Eschenbacher und Bürgermeister Hans Hölzl mussten sogar Autogramme geben. So was kommt nicht alle Tage vor.

© SZ vom 14.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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