Runder Geburtstag:Nach dem Spiel in den Teich

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Bei einem Festabend mit Mehr-Gänge-Menü und Gesangseinlagen hat der SV Langenbach am Samstag seinen runden Geburtstag gefeiert. (Foto: Lukas Barth)

Vor 60 Jahren haben 33 Fußballbegeisterte den SV Langenbach gegründet. Heute zählt der Verein 828 Mitglieder

Von Karlheinz Jessensky, Langenbach

Das waren noch Zeiten für echte Männer: Schweißgebadet und verdreckt ging es nach den 90 Minuten Fußball nicht etwa unter die Dusche, sondern in einen nahe gelegenen Teich. Duschen nämlich gab es vor 60 Jahren noch nicht beim Sportverein Langenbach (SVL), der eben aus der Taufe gehoben worden war. Ein Vereinsheim natürlich auch nicht, das sollte erst zehn Jahr später entstehen. Es müssen schon echt "Wilde" gewesen sein, denen ihre Fußballleidenschaft über alles ging. Jetzt wurde das 60-jährige Jubiläum beim Alten Wirt in Langenbach mit einem Festabend gefeiert.

An die Sache mit dem Teich erinnert sich Albert Oberprieler nur zu gut. Er gehörte zu den 33 Gründungsmitgliedern, war damals mit 16 Jahren der Jüngste. Beim Fischerwirt hatten sich die Fußballnarrischen zusammengefunden, sie wollten endlich auch einen Verein haben wie die in Haag, Hummel oder Marzling, wo auch Langenbacher schon mitspielten.

Bei der Vereinsgründung ging es zunächst um nichts anderes als den Fußball. Die ersten beiden Tennisplätze entstanden erst 1978, der zweite Fußballplatz dann 1984 und eine Taekwondo-Abteilung noch einmal drei Jahre später. Eine Radsportabteilung und Tischtennis überlebten nicht lange. Heute hat der SVL 828 Mitglieder, gemeldete, wohlgemerkt, wie BLSV-Kreisvorsitzender Florian Warmuth in seinem Grußwort augenzwinkernd anmerkte. Denn bei den Mitgliedszahlen geht es irgendwie auch immer ums Geld, das an übergeordnete Verbände abzuführen ist. Viel hat sich in diesen 60 Jahren beim SVL also gewandelt, eines ist gleich geblieben, wie Warmuth spöttelte: die Qualität der Duschen und Kabinen im Vereinsheim. Deshalb wird das gesamte Gebäude des SV Langenbach demnächst auch einem Neubau weichen, ein Unterfangen, an dem der Verein nun schon seit ein paar Jahren herumbastelt.

Bürgermeisterin Susanne Hoyer wünschte beim Festabend dazu bestes Gelingen - die Gemeinde war immer ein guter Partner für "ihren" SVL, auch in Sachen finanzielle Unterstützung. Binnen weniger Wochen nach der Gründung sei es dem Verein gelungen, den ersten Sportplatz zu bauen und zehn Jahre später nach nur sechsmonatiger Bauzeit unter Einbringung mehrerer Tausend freiwilliger Arbeitsstunden mit Gesamtkosten von 120 000 D-Mark auch das Sportheim. Der SVL ist heute der größte Verein im Dorf und betreibt vor allem eine bemerkenswerte und sehr erfolgreiche Jugendarbeit. "Euch ist es gelungen, Kinder und Jugendliche für den Sport zu begeistern und ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung anzubieten", lobte die Bürgermeisterin. Hoyer dankte deshalb besonders auch allen Trainern, Jugendleitern und Jugendbetreuern. Und natürlich auch dem Ersten Vorsitzenden Christian Huber mit seinem Vorstand und dem Vereinsausschuss sowie Abteilungsleitern. Eine Frage der Bürgermeisterin blieb offen: "Warum habt ihr ein Jahr nach der Gründung die Vereinsfarben von Blau-Weiß auf Rot-Weiß gewechselt?" Ob das mit FC Bayern und 1860 München zu tun hat?

Mit Erich Wagner, Josef Zilger, Mathias Oberndorfer und Albert Oberprieler waren vier der Gründungsmitglieder anwesend. Sie wurden umgehend zu Ehrenmitgliedern ernannt. Auch für die einfachen anwesenden Mitglieder gab es bei der Feier eine Belohnung. Zum einen schöne Liedvorträge der Kindergruppe "SingSalaBimm" und zum anderen ein Festmenü, das sich - mit Suppe, Burgunderbraten und Dessertbuffet - zeitlich über die Ehrungen und die Präsentation der Vereinschronik über zwei Stunden erstreckte.

© SZ vom 16.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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