Rudelzhausen:Starkregen setzt Tegernbach unter Wasser

Von Peter Becker, Rudelzhausen

Land unter hieß es Anfang September im Rudelzhausener Ortsteil Tegernbach. Ein Starkregenereignis hatte über Nacht dafür gesorgt, dass sich eine Flutwelle durch das Dorf ergoss und große Schäden hinterließ. Hans Teibl, Zweiter Bürgermeister von Rudelzhausen, hatte eine Ahnung gehabt, dass sich über Tegernbach etwas zusammenbrauen könnte, war

über morastbedeckte Straßen zu einer Inspektionsfahrt aufgebrochen, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. "Die Gräben an den Straßen konnten das Wasser nicht mehr aufnehmen", schilderte Teibl seinen Eindruck. Das suchte sich seinen eigenen Weg, floss in Häuser und Garagen.

Mehr als 100 Liter auf den Quadratmeter hatte es in jener Nacht über Tegernbach geregnet. Etwa 20 Kilometer weiter südlich, in Freising, hatte es allenfalls ein paar Tropfen geregnet. Teibl sah auf seiner Rundfahrt, wie eine etwa 80 Zentimeter hohe Flutwelle heran schwappte. Russbach, Tegernbach und Hennenbach waren übergelaufen. Besonders schlimm hatte es einen Getränkemarkt und einen Landmaschinenhandel an der Mainburger Straße erwischt. Im Bürogebäude des Getränkehandels sei das Wasser bis zu 90 Zentimeter hoch gestanden, schilderte Teibl.

Von einer Jahrhundertflut wollte der Zweite Bürgermeister dennoch nicht sprechen. Es sei ein Starkregenereignis gewesen, sagte er. Aber keine Katastrophe im Sinne eines Katastrophenalarms. Für Tegernbach gibt es zwar seit 2009 ein Hochwasserschutzkonzept, das wohl eine Überschwemmung dieses Ausmasses hätte verhindern können. Der Bau eines Rückhaltebeckens mit Damm war aber bislang immer an Grundstücksverhandlungen gescheitert. Eine notwendige Unterschrift hatte bis zu diesem Zeitpunkt immer noch gefehlt.

© SZ vom 27.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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