Rudelzhausen:Kräne an jeder Ecke

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Die kleine Gemeinde wächst sehr schnell

Von Peter Becker, Rudelzhausen

Das Wachstum in der Boomregion um München hat auch die nördlichste Gemeinde im Landkreis Freising erreicht. Rudelzhausen wächst kontinuierlich und verzeichnet in der jüngsten Zeit eine erhebliche Zunahme bei Baumaßnahmen. "An fast jeder Ecke kann man mittlerweile einen Kran stehen sehen", sagte Bürgermeister Konrad Schickaneder während der Bürgerversammlung. Zum 1. April zählte die Gemeinde 3498 Einwohner. 3316 waren es noch im Juni des vergangenen Jahres.

Am Zuwachs haben laut Schickaneder Migranten aus Ungarn, Polen und Rumänien großen Anteil. Dies wirke sich auf die Besetzung der Stellen in den Kindertagesstätten aus. Einerseits steigen die Buchungszahlen in der Gemeinde an. Andererseits haben gerade die Kinder, die aus osteuropäischen Familien stammen, erhöhten Betreuungsbedarf. Konrad Schickaneder sprach von einer guten Kinderbetreuung am Ort. Für die Kindergartenkinder gebe es in Rudelzhausen zwei Kindergärten. Die Großtagespflegestelle Wunderland in Tegernbach nimmt sich der Krippenkinder an.

Die Mittagsbetreuung der Schulkinder ist nach Schickaneders Worten "ein Erfolgsmodell". Mit zwölf Kindern habe die Gemeinde einst angefangen. Mittlerweile ist diese Zahl auf 83 angewachsen: 72 aus Rudelzhausen selbst und elf Kinder aus Mainburg. Betreut werden sie von neun Mitarbeitern und neun Kursleitern. Was die Mittagsbetreuung in Rudelzhausen von der in vielen anderen Gemeinden unterscheidet, sei der Umstand, dass sie auch freitags bis um 16 Uhr angeboten werde, hob der Bürgermeister bei der Bürgerversammlung hervor.

182 Kinder besuchen derzeit die Grundschule. 118 davon sind Fahrschüler, 35 stammen aus Mainburg. Schickaneder sieht den Bestand der Schule auf lange Zeit gesichert. Der Bürgermeister verwies außerdem auf die neue Realschule, welche derzeit in der Nachbargemeinde Au entsteht. Sie startet zum neuen Schuljahr zunächst in Containern. Die Anmeldung wird wohl vom 9. bis zum 11. Mai in Freising stattfinden. Schickaneder riet den Eltern, diesbezüglich die Homepage der Karl-Meichelbeck-Realschule in Freising im Auge zu behalten.

Auch in Rudelzhausen ist der Siedlungsdruck in der Region um München angekommen. "Es tut sich was", sagte Schickaneder. In einem Vierteljahr habe der Gemeinderat 20 Bauanträge behandelt. Am Ende des Jahres könnten es über 44 sein, vermutet der Rudelzhausener Bürgermeister.

Viel Geld wird in den kommenden Jahren in die Sanierung des 35 Kilometer langen Kanalnetzes in der Gemeinde gesteckt. Schickaneder beunruhigt der mit 60 bis 70 Prozent sehr hohe Anteil an Fremdwasser im Kanalnetz. Erlaubt sind maximal 25 Prozent. Der Bürgermeister kündigte an, dass dieses Problem im Herbst ein Thema im Gemeinderat sein werde.

© SZ vom 27.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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