Rudelzhausen:"Die Frau muss da durch"

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Landrat Josef Hauner ehrt Georg Felber aus Rudelzhausen (links) für seine 50-jährige Tätigkeit als Feldgeschworener. (Foto: Marco Einfeldt)

Georg Felber ist seit 50 Jahren Feldgeschworener

Sechs Feldgeschworene aus dem Landkreis sind für ihr langjähriges Wirken und ihre vorbildliche Arbeit mit einer Ehrenurkunde des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Heimat ausgezeichnet worden. Geehrt wurden Josef Gammel für sein 25-jähriges Wirken, Mathias Roth, Adolf Lochinger, Sebastian Kellner und Johann Bauer, die bereits seit 40 Jahren als Feldgeschworene tätig sind, und Georg Felber, der auf stolze 50 Jahre zurück blicken kann.

"Sie helfen tagtäglich bei der Sicherung von Grundeigentum, haben Verantwortung in den Gemeinden und sind ein vermittelndes Organ zwischen den Behörden und den Bürgern", lobte Anton Greiner, der bei der Feierstunde die Bayerische Vermessungsverwaltung vertrat. Heutzutage besteht die Aufgabe der Feldgeschworenen vor allem darin, bei der Abmarkung der Grundstücke durch die Ämter für Digitalisierung, Breitband und Vermessung mitzuwirken. Daneben sollten sie auch auf die Erhaltung der Grenzzeichen achten und ein besonderes Augenmerk auf die Erhaltung und Sicherung der Grenzen des Gemeindegebietes richten. "Die Sicherung von Eigentum spielt bei den Menschen eine große immaterielle und psychologische Rolle", unterstrich Greiner: "Das ist eine Aufgabe, die mehr beinhaltet, als nur das Verständnis für Technik."

Das Problem sei jedoch die fehlende Jugend, so Greiner. "Es ist kaum Nachwuchs da, deshalb versuchen wir fleißig zu werben, um auch ein paar Junge begeistern zu können." Für Georg Felber aus Rudelzhausen, der in Abensberg als Feldgeschworener begonnen hat, ist es vor allem der Umgang mit den Menschen, der ihm seit 50 Jahren Spaß an der Tätigkeit bringt. "Unter Leuten sein macht mir einfach Spaß, man kann sich viel unterhalten und ist auch mal an der frischen Luft", erzählt der 81-Jährige.

Seinen beiden Kindern hat er die Leidenschaft für seine ehrenamtliche Tätigkeit allerdings auch nicht weitergeben können. "Mein Sohn hat die Landwirtschaft übernommen, aber ein Feldgeschworener ist er nicht", erzählt der gelernte Landwirt und Schuhmacher, der in seinem Leben in allen Bereichen aktiv war: Gemeinderat, Kommandant der Feuerwehr - Georg Felber ist gern unter Leuten. "Nur mit meiner Frau gab oder gibt es ab und zu Diskussionen darüber, aber da muss sie durch."

© SZ vom 11.07.2015 / ISAL - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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