Auf die Frage, was denn der Geheimtipp für eine so lange und erfolgreiche Ehe wie die ihre ist, antwortet Hildegard Nehel ganz bescheiden: "Man muss sich halt Mühe geben, den anderen zu verstehen und zu respektieren, und das hat bei uns einfach immer sehr gut geklappt." Vor kurzem feierten Hildegard und Josef Nehel ihre Goldene Hochzeit, geheiratet hatten sie 1965 im Freisinger Dom.
Bekannt sein dürfte das Ehepaar den meisten Freisingern durch ihre orthopädische Schuhmacherwerkstatt in der Fischergasse, die Josef Nehel schon von seinem Vater übernommen hat und in der auch Hildegard seit über 40 Jahren mitarbeitet. Kennengelernt haben sich die beiden Anfang der 1960er Jahre auf der Feier einer gemeinsamen Freundin in Freising. "Ich komme eigentlich aus Niederbayern und war damals bei einer Familie in Freising und später auch in München in Stellung", erzählt Hildegard Nehel. Bei ihr habe es etwas länger gedauert, aber bei ihrem Mann sei es Liebe auf den ersten Blick gewesen, erzählt die 69-Jährige lachend.
Schließlich sprang der Funke aber doch für beide über. Ein Jahr nach der Hochzeit 1965 kamen im Abstand von eineinhalb Jahren die beiden Töchter Sabine und Karin zur Welt. Mittlerweile hat das Ehepaar auch eine 13-jährige Enkelin.
Zusammengehalten hat die beiden über all die Jahre auch die gemeinsame Schuhwerkstatt. "Klar gibt es immer mal wieder Uneinigkeiten, aber wenn man zusammen arbeitet, muss man sich meistens schneller vertragen, schließlich dürfen die Kunden von solchen Streitereien nichts mitbekommen", meint Hildegard Nehel. Sie kümmert sich vorrangig um Buchhaltung und Verkauf im Laden, während ihr Mann die Schusterarbeit erledigt. Doch spätestens in zwei Jahren will das Paar in den Ruhestand gehen, erzählt Hildegard Nehel: "Irgendwann muss einfach Schluss sein. Gesundheitlich wird es ja auch nicht leichter, mein Mann ist schließlich schon 75." Dann will das Ehepaar gemeinsam seine Rente genießen.
Große Reisen stehen aber laut Hildegard Nehel eher nicht auf dem Programm. Stattdessen wollen die beiden viel Zeit mit ihrer Familie verbringen, denn Enkelin Vanessa wohnt direkt nebenan und ist es "gewohnt, dass die Oma immer kocht". "Da können wir natürlich nicht weg", meint Hildegard Nehel lachend.