Regionales bevorzugt:Bio für alle

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Verkäuferin Astrid Bauer arbeitet im Bioladen "Lebenskunst" am Freisinger Rindermarkt und berät dort auch die Kunden. (Foto: Marco Einfeldt)

Kathi Zanker feiert mit ihrer "Lebenskunst" zehnten Geburtstag

"Es macht einfach Spaß", sagt Kathi Zanker, die seit zehn Jahren den Bio-Laden "Lebenskunst" am Rindermarkt betreibt, und: "Mir war Ernährung schon immer wichtig, das hat sich mit der Geburt meiner Kinder noch verstärkt." Als 2006 eine Nachfolgerin für den Laden in der Altstadt gesucht wurde, hat die gelernte Hotelfachfrau deshalb nicht lange überlegt und das Geschäft übernommen.

"Wenn ich mir Fotos von früher anschaue, dann merke ich erst, wie viel sich verändert hat in den zehn Jahren", sagt Zanker. Das Bewusstsein für regionale und saisonale Produkte nehme immer mehr zu, die Leute würden beispielsweise verstehen, dass Aprikosen im Winter eben nicht im Sortiment sein können. Ansonsten gibt es in Zankers Bio-Laden "alles querbeet - und was wir nicht da haben, organisieren wir. Bei der Kosmetik haben wir beispielsweise eine kleinere Linie, bei der darauf geachtet wird, dass einheimische Zusatzstoffe wie Kamille verwendet werden." Zanker ist der regionale Aspekt wichtig. "Bei regionalen Produkten ist nachvollziehbarer was drin ist und woher es kommt", erklärt sie.

Oft kommen auch Leute in ihren Bio-Laden und haben eine lange Liste von ihrem Arzt dabei, auf der steht, worauf sie - etwa wegen einer Allergie - bei ihrer Ernährung achten müssen. "Das ist schön, denn ich kann die Leute erst mal auffangen und ihnen zeigen, welche Produkte sie verwenden können", freut sich Zanker.

Seit Oktober 2015 gibt es bei "Lebenskunst" Spender, aus denen die Kunden Waren selbst abpacken können - und zwar nur so viel, wie sie wirklich brauchen. "Das ist unglaublich gut angekommen. Wir haben bis jetzt 27 derartige Spender und irgendwann kommen hoffentlich neue hinzu", hofft Zanker. Das sei aber oft sehr schwierig, da man Firmen finden muss, die ihre Ware nicht in festen Portionsgrößen verpacken. Eine ebenfalls erfreuliche Entwicklung ist für Zanker, dass Bio nicht mehr nur für eine bestimmte Personengruppe wichtig ist, sondern alle Gesellschaftsschichten in ihren Bioladen kommen. Zanker: "Die Hemmschwelle ist deutlich gesunken."

Mit "Lebenskunst" beteiligt sich Zanker im September auch an den 16. Bayerischen Öko-Erlebnistagen. In der Woche von Montag, 19., bis Samstag, 24. September, kann dann jeden Tag ein Produkt probiert werden. Am Samstag werden zum Abschluss nochmals alle Produkte präsentiert. "Wir schauen, das vor allem regionale Produkte aus Oberbayern getestet werden können", kündigt Zanker an.

© SZ vom 01.09.2016 / vme - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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