Reden wir über:Turbulente Tage im Veterinäramt

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Die neue Leiterin des Freisinger Veterinäramtes: Dr. Barbara Knauer-Kraetzl. (Foto: Marco Einfeldt)

Barbara Knauer-Kraetzl ist neue Leiterin der Behörde

Interview von Simon Bauer, Freising

Bereits während ihrer ersten Tage als Leiterin im Veterinäramt hat Dr. Barbara Knauer-Kraetzl alle Hände voll zu tun. Am 15. November übernahm sie die Leitung der Fachabteilung Veterinärwesen im Freisinger Landratsamt - und am gleichen Tag wurden auch die ersten Vogelgrippefälle im Landkreis Freising gemeldet. Im Gespräch mit der SZ berichtet die frisch gebackene Amtsleiterin über ihre Arbeit, ihre Ziele und das Ergebnis ihrer ersten Amtshandlungen im Zuge der Bekämpfung der Geflügelpest.

SZ: Frau Knauer-Kraetzl, wie sind Sie zu Ihrem neuen Amt gekommen?

Knauer-Kraetzl: Ich habe mein Studium der Veterinärmedizin in Berlin absolviert und von 1988 bis 1989 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesgesundheitsamt gearbeitet. Im Anschluss habe ich sechs Jahre lang Studenten der Tiermedizin an der Freien Universität Berlin ausgebildet. Im Jahr 2001 kam ich im Zuge der BSE-Krise als Amtstierärztin nach Freising. Dort bin ich nun bereits seit 15 Jahren tätig, seit 2003 als Stellvertreterin, bis ich mich dieses Jahr für die Stelle als Amtsleiterin beworben habe.

Was sind Ihre Aufgaben als Veterinäramtsleiterin?

Die Koordination der Fachabteilung mit ihren verschiedenen Fachbereichen. Im Zuge der Rotation habe ich bereits als Amtstierärztin alle Bereiche (Tiergesundheit, tierische Nebenprodukte, Lebensmittelrecht, Tierschutz und Tierarzneimittel) vertreten beziehungsweise schwerpunktmäßig bearbeitet. Im Augenblick liegt mein persönlicher Schwerpunkt auf dem Lebensmittelrecht. Durch die kürzlich ausgebrochene Geflügelpest bekämpfen mein Team und ich diese derzeit jedoch vorrangig.

Durch die Geflügelpest sind Ihre ersten Tage im Amt ziemlich turbulent verlaufen. Was ist dabei bisher herausgekommen?

Bereits am Tag meiner Ernennung wurden die ersten toten Vögel in das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Oberschleißheim zur Untersuchung gebracht. Also haben wir sofort alle nötigen Vorbereitungen getroffen und mit der Bekämpfung begonnen. Wir sind bereits bei insgesamt 71 Vögeln, die in Oberschleißheim untersucht wurden. Die Befunde haben bestätigt, dass die hochpathogene Variante der Geflügelpest H5N8 auch im Landkreis umgeht. Deswegen warnen wir vor allem vor der Gefahr, dass Wildvögel die Krankheit an Hausgeflügel übertragen könnten, und rufen die Halter dazu auf, ihr Geflügel unbedingt im Stall zu lassen. Auch die Menschen selbst müssen darauf achten, dass sie den Erreger nicht an den Kleidern und mit Geräten in den Stall tragen.

Was haben Sie sich für die Zukunft des Veterinäramtes vorgenommen?

Ein Ziel ist natürlich die Nachbesetzung der freien Stelle der Amtstierärztin, die ich hinterlassen habe. Wir sollen schließlich als Team unsere Routinearbeiten weiterhin gut durchführen können. Doch vor allem wollen wir unsere Pflichten erfüllen und die Leute unterstützen. Sie sollen wissen, dass sie bei uns immer nachfragen können, wenn sie eine Auskunft oder Hilfe brauchen, das ist mir sehr wichtig.

Bereitet Ihnen die Arbeit auch nach all den Jahren noch Spaß?

Ja, mein Beruf begeistert mich und bereitet mir immer noch sehr viel Freude. Das war immer so und wird sich mit Sicherheit auch nicht ändern.

© SZ vom 07.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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