Reden wir über:Spaß am Lesen

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Gemeinsam mit einem Arbeitskreis organisierte die Lehrerin Michaela Hiereth die Lesewoche an der Grundschule St. Lantbert in Freising. (Foto: Lukas Barth)

Lehrerin Michaela Hiereth hat eine Aktionswoche mitorganisiert

Interview von Lea Förster, Freising

Seit knapp zwei Jahren arbeitet Michaela Hiereth als Lehrerin an der Grundschule St. Lantbert. Zum ersten Mal half sie nun bei der Organisation der Lesewoche mit, die vergangene Woche stattfand. Im Interview erzählt sie von den Hintergründen und den Motiven der Aktionswoche.

SZ: Hat in diesem Jahr zum ersten Mal die Lesewoche an der Grundschule St. Lantbert stattgefunden?

Hiereth: Nein, das ist schon fast Tradition bei uns. Alle zwei Jahre findet die Lesewoche statt. Wir haben einen Arbeitskreis gebildet und Ideen gesammelt. Zur Aufgabe des Arbeitskreises gehörte beispielsweise die Anfrage bei unseren regionalen Kooperationspartnern, die sich durch Buchspenden, Führungen oder Zeit zum Vorlesen einbrachten.

Was ist das Ziel der Lesewoche?

Im Vordergrund stehen natürlich die Leseförderung, die Freude am Lesen und eine möglichst vielseitige Auseinandersetzung mit Medien. Zum Beispiel konnten sich die Kinder auf eine Lesespur begeben, das ist eine Lesegeschichte in Form einer Schnitzeljagd durch das Schulhaus. Der spielerische Aspekt motivierte die Kinder und sie merken gar nicht, dass sie eigentlich die ganze Zeit lesen. Auf der anderen Seite haben sie Freising ganz bewusst unter die Lesebrille genommen und lokale Einrichtungen besucht.

Wie kam die Lesewoche bei den Kindern an?

Sie war quasi ein erlesenes Spektakel. Bisher habe ich nur positive Rückmeldungen mitbekommen, sowohl von Kindern als auch von Lehrern. Besonders ausgefuchst war unser Bausteinsystem, jede Klasse konnte sich die Leseaktionen selbst zusammenstellen. Für Angebote, die den Interessen der jeweiligen Jahrgangsstufe entsprachen, war gesorgt.

Was war Ihr persönliches Highlight?

Die Autorenlesung von Cornelia Neudert hat mich besonders beeindruckt, da sie nicht nur Einblicke in ihre Bücher, sondern auch in die Produktionsschritte eines Buches gewährte. Auch der Vorlesewettbewerb, bei dem eine Jury aus namhaften Freisingern und Mitgliedern des Elternbeirates Jahrgangsstufensieger ermittelte, war ein Höhepunkt.

Meinen Sie, dass man das Interesse am Lesen heutzutage besonders fördern muss?

Angesichts der Medienvielfalt haben die Printmedien starke Konkurrenz in digitalisierten Angeboten gefunden. Das bezieht sich ja nicht nur auf die Kinder, sondern auch auf uns, daher finde ich die bewusste Auseinandersetzung mit Lesen als Kulturtechnik für die ganze Schulfamilie wertvoll. Da hat der gute alte Räuber Hotzenplotz genauso seine Berechtigung wie das digitale Leseprogramm Antolin.

© SZ vom 27.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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