Reden wir über:Skifahren im Gelände

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Der Freisinger Skilehrer Stefan Steinberger. (Foto: Einfeldt)

Nur Geübte sollten dies riskieren, findet Skilehrer Stefan Steinberger

Interview von Matthias Weinzierl

Nachdem kürzlich ein 14-Jähriger aus Vaterstetten beim Skifahren abseits der Piste durch eine Lawine umgekommen ist, sind Eltern verunsichert. Deshalb hat die SZ beim Freisinger Skilehrer Stefan Steinberger nachgefragt, ob die Fahrt im Gelände Teil des Trainings oder unnötiges Risiko ist.

SZ: Ist es wirklich notwendig, mit einem Kurs im Tiefschnee zu fahren?

Stefan Steinberger: Das ist ein schwieriges Thema. Man muss immer unterscheiden, um was für eine Veranstaltung es sich handelt. Für einen Rennläufer mit Ambitionen auf große Erfolge ist es wohl unerlässlich, da das Fahren im Gelände einen Skifahrer vielseitiger und anpassungsfähiger macht. Bei einem staatlich geprüften Berg- und Skiführer steht es sogar meistens auf dem Programm. Das Problem ist nur die Entscheidung, ob man es macht. Man kann nicht pauschalisieren, in welchen Situationen das Gelände sicher ist.

Und für ambitionierte Hobbysportler?

Es ist bestimmt schon mal vorgekommen. Aber dafür muss die Lawinenlage passen und es muss innerhalb des sicheren Pistenbereichs stattfinden.

Wie entscheiden Sie, ob Sie mit einem Kurs ins Gelände fahren?

Das Wichtigste ist der Lawinenlagebericht. Bei Stufe 1 oder 2 sollte es unter der Bedingung möglich sein, dass der Kurs das nötige Können hat. Das ist aber natürlich auch keine Garantie, weil immer etwas passieren kann. Das Risiko ist immer da. Außerhalb von gesicherten Pisten fahre ich aber mit keinem Kurs. Anfänger oder Gelegenheitsfahrer sollten lieber auf der Piste bleiben.

Wie geht man mit einem Schüler um, der das Risiko sucht?

Das ist mir bis jetzt noch nicht passiert. Es steht außer Frage, dass der Skilehrer die Autorität ist und entscheidet. Er trägt schließlich auch die Verantwortung, falls etwas passieren sollte.

© SZ vom 26.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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