Seit dem vergangenen Herbst gibt es den Seniorenbeirat im Landkreis Freising, der sich für die Belange von älteren Menschen im Landkreis Freising stark macht. Zeit für eine erste Bestandsaufnahme mit der Vorsitzenden Rita Schwaiger. SZ: Frau Schwaige r, wie ist der Seniorenbeirat entstanden?
Rita Schwaiger: Der Seniorenbeirat hat sich als ein Teil des "Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts" des Landkreises im Herbst gegründet. Die 22 Mitglieder vertreten die Gemeinden des Landkreises. Da sie alle Gemeindemitglieder sind, wissen sie sehr genau, wo es brennt.
Mit welchen Fragen beschäftigt sich der Seniorenbeirat?
Wir treten für alle Interessen der Senioren ein, das sind vor allem Fragen der Altersarmut. Viele ältere Menschen im Landkreis müssen bei sehr hohen Mieten mit etwa 1000 Euro und darunter im Monat auskommen. In der Stadt Freising beispielsweise sind alle 1124 Sozialwohnungen vergeben. Deswegen machen wir uns für den sozialen Wohnungsbau stark. Außerdem gibt es im öffentlichen Nahverkehr Defizite. Viele Landgemeinden sind schlecht angebunden. Senioren sollten aber das Recht haben, mobil zu bleiben. Also sollte das Angebot von Bus und Bahn mehr am Bedarf orientiert sein und auch alternative Modelle in Erwägung gezogen werden, beispielsweise Sammeltaxis und eine bessere Vernetzung der Angebote.
Was hat der Seniorenbeirat bis jetzt erreicht?
Wir sind stolz darauf, dass mehrere Gemeinden auf unseren Appell hin bereits angefangen haben, das Problem Wohnungsnot bei Senioren anzugehen. Beispielsweise in Hallbergmoos, Marzling, Allershausen und Nandlstadt werden bereits Gebiete für den Bau seniorengerechter und preisgünstigerer Wohnungen ausgewiesen. Die Bereitschaft der Bürgermeister dazu, etwas zu unternehmen, hat es vor unserem Appell gar nicht gegeben.