Reden wir über:Schräge Möbel

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Richard Stanzels Bike-Box ist erfolgreich bei Holz-Wettbewerb

Interview von Paulina Schmidt

Freising - Richard Stanzel, von der Firma design.s aus Pulling, nahm am jährlichen Wettbewerb "Holz aus Bayern", den des Forstministerium gemeinsam mit dem Fachverband Schreinerhandwerk Bayern durchführt, teil. Mit seiner Bike-Box zum diesjährigen Thema "Schräge Möbel" zählt er zu den Preisträgern. Auch sein Kollege Gerhard Schranner von der Freisinger Schreinerei "Holzkönig" war mit seinem Schreibtisch erfolgreich.

SZ: Herr Stanzel, stellen Sie auch im Alltag "Schräge Möbel" her, oder war das speziell für den Wettbewerb?

Richard Stanzel: Ich stelle schon immer schräge Möbel her. Viele Formen sind einfach schräg, wie beispielsweise Dachschrägen. Genau darin liegt unsere Stärke, in der individuellen Anfertigung.

Sie gehören mit Ihrer Bike-Box zu den Gewinnern des diesjährigen Wettbewerbs, was ist überhaupt eine Bike-Box?

Das ist eine Transportbox fürs Fahrrad. In meinem Fall eine Holzkiste, die man am Gepäckträger anbringen kann. Das Besondere daran ist, dass man die Rückseite der Box herunterklappen kann, sodass die mit Filz gepolsterte Rückenlehne und die Sitzfläche freigegeben werden. Das ist dann eine kleine Liege. So hat man immer die Möglichkeit eine Sitzgelegenheit aufzubauen, egal wo man ist.

Wie kamen Sie auf diese Idee?

Das kam durch meine eigene Erfahrung, ich bin gerne mit dem Rad unterwegs. Dann saß ich in Hamburg am Hafen und ich dachte mir, ich bräuchte jetzt was zum Anlehnen. Die Bequemlichkeit hat nach der Bike-Box geschrien.

Wie lange haben Sie dann an der Bike-Box gearbeitet?

Zwei Mitarbeiter haben mir geholfen. Wir haben schon eine Woche gebraucht. Das Komplizierte sind die vielen schrägen Winkel, da muss man schauen, dass am Ende trotzdem alles zusammenpasst. Zum Teil haben wir auch mit japanischen Steckverbindungen gearbeitet.

Was ist Ihnen bei Möbeln besonders wichtig?

Auf jeden Fall eine hohe Qualität. Und das die Stücke zu unseren Kunden und deren Verwendungszweck passen. Außerdem sollte alles handwerklich gut umgesetzt sein und aus schönen Materialien, die Natürlichkeit und Wohnwärme ausstrahlen, gefertigt sein. So ist es auch bei dem Schreibtisch, mit dem Gerhard Schranner am Wettbewerb teilnahm. Sein Tisch besteht aus einem filigranen, schrägen Untergestell und einer dünnen Arbeitsplatte. Er zeigt Leichtigkeit und Feinheit, steht aber trotzdem stabil. Dahinter steckt eine hohe handwerkliche Kunst. Der Tisch besteht aus Massivholz, darauf ist Schranner spezialisiert. Er ist ein Könner was Holzarten anbelangt.

© SZ vom 05.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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