Reden wir über:Offene Heizungstüren

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Martin Stiel-Fischer zieht nach Aktionstag in Haag positive Bilanz

Interview von Katharina Aurich

Das fünfköpfige Energiewende-Team in der Gemeinde Haag, Martin Stiel-Fischer (Unabhängige Bürger), Heribert Kellerer, Herbert Bernhardi, Roland Lerch und Monika Arzberger (Pro Haag), hat am vergangenen Samstag einen "Tag der offenen Heizungstür" organisiert, an dem vier Familien die Energieversorgung ihrer Häuser zeigten. Etwa 40 Besucher nutzten diese Gelegenheit, alternative Techniken im Alltag zu erleben.

SZ: Was wollten Sie mit dieser Aktion erreichen ?

Stiel-Fischer: Wir möchten, dass sich regenerative Energien und Energiespartechniken weiter durchsetzen. Dabei überzeugen praktische Beispiele viel mehr als Vorträge oder Appelle. Deshalb entstand die Idee der "offenen Heizungstür".

War es schwierig, dafür Mitmacher zu gewinnen?

Stiel-Fischer: Nein. Ein Beispiel war das Blockheizkraftwerk im "Alten Wirt", das die Gemeinde zur Versorgung das Dorfladens, der Kinderkrippe sowie der Wohnungen und Praxisräume einbaute. Außerdem die Fotovoltaikanlage mit Stromspeicher und Luft-Wärmepumpe der Familie Lerch, die sich im Energiewende-Team engagiert, und die Pelletsheizung mit solarer Heizungsunterstützung der Familie Gräfe, das ist mein Schwiegersohn. Sie haben sich für ihr 2011 errichtetes Niedrigenergiehaus außerdem für eine Brettsperrholzbauweise mit einer Außendämmung aus Zellulose und Weichfaserplatten als Putzträger entschieden.

Wer war noch dabei ?

Stiel-Fischer: Auch Familie Schindlbeck in Haun war sofort bereit, den Besuchern ihre Erdwärmepumpe zu erläutern und Bilder vom Verlegen der Rohre in einer Tiefe von 1,25 Meter zu zeigen. Außerdem wurde auf dem Hausdach eine 10,25 Quadratmeter große Solaranlage installiert, dazu ein Warmwasserspeicher mit 830 Litern. 2014 kam eine Fotovoltaikanlage dazu. Damit wird der Stromverbrauch für den vierköpfigen Haushalt, die Einliegerwohnung, Garage und Werkstatt gedeckt.

Wer nutzte dieses Informationsangebot am Samstagnachmittag ?

Stiel-Fischer: Es kamen überwiegend Besucher, die selbst vor der Entscheidung stehen, woher ihre Energie in Zukunft kommen soll. Also Hausbesitzer, die umbauen oder Bauherren, die einen Neubau errichten wollen. Es erstaunte mich, dass die meisten bereits sehr gut informiert waren und es viele Fachgespräche über Details auf Augenhöhe gab. Anders als bei der Beratung durch Firmenvertreter musste niemand befürchten, dass ihm etwas verkauft werden sollte oder seine Fragen zu laienhaft seien.

© SZ vom 16.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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