Reden wir über:Gute Kontakte nach oben

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Helmut Stockmeier saß 24 Jahre für die Liste "Gebietsreform 75", in der sich CSU-Mitglieder und Parteilose sammelten, im Gemeinderat. (Foto: Marco Einfeldt)

Helmut Stockmeier hat die Anfänge der Haager CSU miterlebt

Interview von Katharina Aurich, Haag

Der CSU-Ortsverband Haag hat kürzlich seinen 50. Geburtstag gefeiert. Helmut Stockmeier ist fast von Anfang an dabei, 1967 trat er in den Verband ein. Besonders gefallen hat ihm am Geburtstagsfest die Rede des ehemaligen Staatsministers Thomas Goppel über das Ehrenamt, denn Stockmeier weiß, wovon der frühere Minister sprach. 40 Jahre leitete er den Schützenverein Marchenbach, 24 Jahre saß er für die Liste "Gebietsreform 75", in der sich CSU-Mitglieder und Parteilose sammelten, im Gemeinderat.

SZ: Warum gründete sich 1966 ein Ortsverband der CSU in Haag?

Stockmeier: Eigentlich ging es bei uns hier draußen auf dem Dorf unpolitisch zu, wir waren alle Landwirte. Damals, vor der Gebietsreform, gab es noch die Gemeinde Plörnbach. Vor der Gemeinderatswahl 1966 beschlossen einige Landwirte, eine Liste aufzustellen und damit Konrad Huber als Bürgermeister aufzustellen. 16 Männer gründeten den Ortsverband der CSU, aber die Liste für den Gemeinderat war auch für Parteilose offen. Huber wurde dann zunächst Bürgermeister von Plörnbach.

Was waren die Ziele des Ortsverbands?

Das ganz große Thema war die Flurbereinigung und die Neuordnung der Gemeinden. 1976 entstand die Gemeinde Haag in ihren heutigen Grenzen, es wurden Straßen gebaut und Gewerbegebiete entwickelt, dafür haben wir uns eingesetzt.

Das sind keine CSU-spezifischen Themen.

Nein, darum ging es uns auch nicht. Aber als CSU-Ortsverband hatte man einen guten Draht nach oben, der Landrat und die Staatsregierung waren ja auch CSU, das war natürlich vorteilhaft, um Projekte in unserer Gemeinde zu verwirklichen.

Auch nach der Flurneuordnung gab es keine reine CSU-Liste für den Haager Gemeinderat, warum?

Damit hätten wir keine Chance gehabt, viele Gemeinderäte in das Gremium zu bekommen, in Haag gibt es nicht so viele Schwarze. Deshalb haben wir die Liste "Gebietsreform 75" benannt, auf der CSU-Mitglieder und Parteilose kandidieren konnten. Das ist bis heute so geblieben, allerdings heißt die Gruppierung jetzt "Pro Haag".

Was waren die spezifischen Aktivitäten und Positionen des CSU- Ortsverbands? Da ging es ruhig zu, wir machen bis heute unsere Martinifeier, bei der häufig Staatsminister zu Gast sind. Außerdem veranstalten wir alljährlich gemeinsam mit dem Krieger- und Soldatenverein einen Jahresausflug.

Wie hat sich die Mitgliederzahl des Ortsverbands entwickelt?

Diese bleibt mit 25 relativ konstant, Ältere sterben und es kommen immer wieder Zugezogene oder Jüngere dazu. Erfreulich ist unsere Jugend, die vor kurzem einen Junge-Union-Ortsverband Haag-Zolling gegründet hat.

© SZ vom 16.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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