Reden wir über:Gleichmäßiges Traktorfahren

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Johann Wiesheu fährt seinen Oldtimer-Traktor geschickt und schnell. (Foto: Lukas Barth)

Johann Wiesheu wird Zweiter bei Oldtimer-Traktor-WM

interview Von Dennis Wenzl, Freising

Am Großglockner hat in diesem Jahr die 14. Oldtimer-Traktor-Weltmeisterschaft statt gefunden. 457 Fahrer aus elf Nationen waren angemeldet. Beim Gleichmäßigkeitsfahren, bei dem der Fahrer des Traktors zwei gleichlange Strecken in möglichst gleichen Zeitspannen fahren muss, hat sich der Tölzkirchner Johann Wiesheu als äußert geschickt erwiesen. Er hatte den zweiten Platz belegt, indem er seinen Bautz 300 mit nur elf Hundertstel Sekunden Differenz über beide Streckenabschnitte fuhr.

SZ: Seit wann nehmen Sie an diesem Wettbewerb teil?

Wiesheu: Das erste Mal war 2009. Damals habe ich den 125. Platz belegt. Seitdem hat sich mein Zeitgefühl und die Bedienung meiner Maschine sehr verbessert. Man muss ein Gefühl dafür entwickeln, wie schnell das Fahrzeug läuft. Das ist das Wichtigste, wenn man ohne GPS und Tachometer fährt, so wie ich das gemacht habe.

Woher kommt Ihre Begeisterung für die Oldtimer-Traktoren?

Ich bin bereits mit diesen Traktoren aufgewachsen. Schon auf dem Hof meines Vaters gab es einen alten Schlepper und mich hat schon immer fasziniert, wie solche Fahrzeuge klingen. Das Getucker, der Sound, der Rauch. Das war eigentlich schon immer meine Welt. Auch der Traktor, mit dem ich den zweiten Platz gemacht habe, ist aus dieser Zeit. Er ist Baujahr 1960. Ich selbst bin Jahrgang 1958.

Wie viel Zeit muss man investieren, um so ein Fahrzeug in Schuss zu halten?

Auf ein Jahr gesehen, kann man schon mit 20 bis 50 Stunden rechnen. Vom Finanziellen her muss man circa 500 bis 1000 Euro investieren.

Wie wird man ein guter Gleichmäßigkeitsfahrer?

Dadurch, dass man auch im Alltag häufig mit diesen Maschinen fährt. Man muss viel rumprobieren und sich an die Maschine gewöhnen. Man sieht, dass sie um die 20 Stundenkilometer fährt, und kann dann verschiedene Geschwindigkeiten ausprobieren, die Steigung der Straße einschätzen. Übung, Gefühl und Gehör sind entscheidend. Und natürlich noch eine ordentliche Portion Glück.

Welche Ziele setzen Sie sich?

Ich strebe schon wieder eine Teilnahme an, die nächsten Jahre. Ich versuche es einzurichten, dass ich wieder mitmachen kann und vielleicht sogar endlich einmal Erster werden.

© SZ vom 17.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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