Reden wir über:Fasten und nachhaltig sein

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Veronika Schweikl versucht derzeit, Plastikmüll zu reduzieren

Interview von Alexandra Vettori, Freising

Seit Anfang Februar gibt es eine besondere Fastengruppe beim katholischen Kreisbildungswerk. Die Initiative dazu kam von Bildungsreferentin Veronika Schweikl . Sie selbst macht auch mit in der Fastengruppe, bislang mit gemischtem Erfolg, wie sie freimütig eingesteht. Im Interview spricht sie über die Hintergründe der Aktion, die Motive der Teilnehmerinnen und darüber, wie es weiter geht.

SZ: Wi e viele Leute machen in der Gruppe mit?

Schweikl: Es sind neun Frauen, und bis jetzt sind alle dabei geblieben. Wir hatten im März ein zweites Treffen, bei dem alle beschrieben haben, wie es ihnen so geht.

Was wird denn so gefastet?

Fleisch, Wurst, Plastikverpackung, exotisches und nicht saisonales Gemüse, Kaffee, der nicht fair gehandelt ist, einmal auch konventioneller Außer-Haus-Kaffee, eine Frau fährt jetzt nicht mehr mit dem Auto, sondern nur mit Bus und Fahrrad zur Arbeit, Schokolade, Müll reduzieren und Fleischkonsum auf ein Drittel reduzieren, sind dabei.

Was sind die Motive der Teilnehmerinnen?

Ich denke, dass sich die Frauen viel damit beschäftigt haben, was falsch läuft mit unserem Konsum. Es geht darum, das eigene Verhalten zu reflektieren und es dann besser zu machen. Dort, wo man es in der Hand hat. Es geht aber auch darum, andere anzustecken, denn viele bekommen Rückmeldungen auf die Fastenaktion von ihrer Umwelt.

Sie selbst fasten ja auch, vor allem Verpackungsmüll. Wie läuft es?

Es läuft gemischt. Es gibt Sachen, die machen richtig Spaß. Wir haben schon Butter und Frischkäse selbst gemacht, da bekommt man tatsächlich einen ganz anderen Zugang zu den Dingen. In puncto Kosmetik bin ich immer noch dabei, die alten Sachen aufzubrauchen. Und es gibt Bereiche, wo es gar nicht geht, beim Katzenfutter zum Beispiel. Ich habe jetzt mal eine Dose gekauft, aber die mag der Kater nicht. Und dass ich für ihn selbst koche, das ist mir zu viel. Auch Toilettenpapier ist schwierig, das gibt es einfach nicht unverpackt. Aber das darf man alles nicht zu verkrampft sehen.

Wie geht es jetzt weiter?

Im April ist schon das Ende der Challenge. Dann machen wir eine kleine Ausstellung darüber beim Uferlos, am 7. Mai um 20 Uhr ist Vernissage im Nachhaltigkeitsbereich. Wir möchten einige Stellwände bestücken, vielleicht sogar eine Skulptur machen. Im Juni gibt es eine Upcycling-Werkstatt, bei der man mit Abfall kreativ wird. Was wir machen, wissen wir noch nicht so genau. Im Juli gibt es noch einen Workshop zum Thema "Zusammengepanscht", da kann man selbst Zahnpasta oder Waschmittel und dergleichen herstellen.

© SZ vom 28.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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