Reden wir über:Einen missratenen Wettkampf

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Der Freisinger Triathlet Florian Wildgruber hat um den Weltmeistertitel über die Ironman-Halbdistanz mitgekämpft. (Foto: privat)

Triathlet Florian Wildgruber bleibt hinter seinen Erwartungen zurück

Interview von Anne Gerstenberg, Freising

Der 24-jährige Freisinger Triathlet Florian Wildgruber () hat am Sonntag um den Weltmeistertitel über die Ironman-Halbdistanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen) in Zell am See mitgekämpft. Der zweifache Vize-Europameister der 18- bis 24-Jährigen konnte jedoch bei dem Wettkampf nicht an seine bisherigen Erfolge anknüpfen. Die SZ-Freising hat nachgefragt, woran es gelegen hat.

SZ: Mit welchen Erwartungen sind Sie in den Wettkampf gestartet?

Florian Wildgruber: Mein Ziel war es, ganz vorne mitzumischen. Das war aufgrund meiner Trainingszeiten und der letzten Wettkampfergebnisse nicht unrealistisch. Am Anfang hat sich das auch in meiner Schwimmleistung bestätigt. Ich bin knapp hinter dem stärksten Gegner meiner Klasse, der dann Weltmeister wurde, geschwommen, wir sind gleichzeitig aus dem Wasser gestiegen. Auch auf der Radstrecke, meiner Lieblingsdisziplin, sind wir die ersten 20 Kilometer auf gleicher Höhe gewesen.

Was ist dann schiefgelaufen?

Beim Fahrradfahren hatte ich das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich fühlte mich unwohl und mir wurde schwindelig. Dann habe ich den Anschluss verloren. Ich hing vier Minuten zurück. Das ist genau umgekehrt zu meiner normalen Leistung, wo ich auf dem Fahrrad immer vier Minuten raushole. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich bin fit und ausgeruht in den Wettkampf gestartet. Es ist schwer auszumachen, wie das passieren konnte. Beim Laufen hätte ich das alles vermutlich sogar wieder reinholen können, wenn ich mich besser gefühlt hätte. Aber es war nur noch eine Qual. Ich bin den Wettkampf zu Ende gelaufen, aber schneller zu rennen, als mein lockerstes Trainingstempo, habe ich einfach nicht geschafft.

Wie geht es einem danach?

Das wird jetzt einige Tage dauern, bis ich damit umgehen kann. Man bereitet sich ein Jahr lang auf so einen Wettkampf vor, wenn es im entscheidenden Moment nicht hinhaut, ist das sehr frustrierend. Ich werde mit meinem Trainer durchsprechen, woran das gelegen haben kann. Nach einer Woche Pause starte ich mit dem Training für den nächsten Wettkampf im Oktober.

© SZ vom 01.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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