Vom kommenden Montag an sperrt der Freistaat Bayern alle Schulen und Kindertagesstätten zu, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen - bis zum Ende der bayerischen Osterferien am 19. April. Die SZ hat darüber mit Josef Eschlwech gesprochen, Rektor der Neufahrner Grundschule am Fürholzer Weg.
SZ: Die Schulen bleiben fünf Wochen geschlossen - wie wird das in der Praxis umgesetzt?
Es sind nicht fünf Wochen Ferien, sondern einfach drei Wochen unterrichtsfreie Zeit. Wir werden versuchen, den Eltern Arbeitsblätter für die Kinder zur Verfügung zu stellen. In welcher Reihenfolge und wie konsequent die Kinder das erledigen, obliegt den Eltern. Sie sind für die Kontrolle zuständig.
Was bedeutet die Schließung für die Lehrer?
Die Lehrkräfte haben Dienstpflicht und müssen jederzeit erreichbar sein. Wir werden am Montag Konferenz halten, und ich werde sie auch in den nächsten drei Wochen immer wieder in die Schule holen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Wie werden die Eltern darüber informiert?
Über ihre Klassenelternsprecher. Wenn wir direkt in Kontakt treten wollen, machen wir das nur online. Das Schulhaus ist für Eltern geschlossen, das hat der Kultusminister ausdrücklich gesagt. Wir hoffen auf das Verständnis der Eltern und auch, dass sie uns nicht unbedingt mit Telefonanrufen bombardieren.
Wie sieht es mit einer Notbetreuung aus?
Selbstverständlich sind wir bereit, Kinder zu betreuen, deren Eltern in Pflegeberufen oder bei der Polizei arbeiten und keine Betreuungsmöglichkeiten haben. Wir haben Verständnis, dass sie in ihrem Berufsfeld gebraucht werden in der heutigen Zeit.
Kommende Woche wäre Schuleinschreibung gewesen. Wie wird da verfahren?
Die Schuleinschreibung muss natürlich zunächst ausfallen. Wir rechnen damit, dass wir sie nach den Osterferien nachholen können. Die betroffenen Eltern werden per Post informiert.
Können denn die Übertrittszeugnisse pünktlich ausgegeben werden?
Keine Angst - diese Zeugnisse werden selbstverständlich am 2. Mai ausgegeben. Es zählen halt jetzt die geschriebenen Arbeiten bisher. Niemand muss Sorge haben, dass hier irgendwas verpasst wird.