Realschule in Au:Kein Wellness-Hotel

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Der Schulausschuss des Kreistags genehmigt nicht jeden zusätzlichen Wunsch für die neue Auer Realschule. Dennoch stimmt er einigen Planänderungen zu, wodurch die Kosten um 330 000 auf neun Millionen Euro steigen

Von Peter Becker, Freising/Au

Hochgerechnet mit den etwa 330 000 Euro, die der Schulausschuss des Kreistags am Donnerstag an Verbesserungsvorschlägen genehmigt hat, betragen die Kosten für den Erweiterungsbau der Auer Realschule aktuell neun Millionen Euro. Gewünscht sind etwa transparente Wände, die einen Überblick über die Gruppenräume gewährleisten. Die Mehrkosten hierfür betragen etwa 30 000 Euro.

Landrat Josef Hauner (CSU) hält sie alleine schon wegen der Aufsichtspflicht der Lehrer für sinnvoll. Eva Bönig (Grüne) berichtete dagegen, dass Fachleute bei der Planung der Schule auf dem Steinparkgelände von einer durchgehenden Verglasung der Klassenräume abgeraten hätten. Diese beeinflussten die Aufmerksamkeit der Schüler negativ. Zustimmung fand ein Vorschlag zur Anhebung des Ausstattungsniveaus der Fachräume Physik und Chemie. Die Planer schlagen hier vor, sämtliche Anschlüsse der Schülerarbeitsplätze über die Decke zu verlegen. Hans Sailer (FW) sagte, dies müsse dringend getan werden, um Stolperfallen auf dem Boden durch Kabel zu vermeiden. Die Kosten betragen 60 000 Euro.

Zustimmung fand der Vorschlag zum Einbau mobiler Trennwände im Foyer, dem Zeichensaal und seinem Nebenraum sowie in den beiden Räumen für die offene Mittagsbetreuung. Das verursacht zusätzliche Kosten von 55 000 Euro. Der Einbau von einem langlebigen Sonnenschutz auf Lamellen-Basis schlägt mit 48 000 Euro zu Buche. Der größte Posten ist der Einbau einer Lüftungsanlage, die zusätzliche Kosten von 135 000 Euro verursacht, weil sie im Gebäude untergebracht werden soll. Ursprünglich war gedacht, sie auf das Dach zu montieren. Das soll nun begrünt werden. Rudolf Heinz (CSU) würde am liebsten ganz auf eine Lüftung verzichten, weil die Schüler ja schließlich die Fenster zum Lüften öffnen könnten. Da bekannte Hochbauamtsleiter Siegfried Pollner, dass er bei diesem Vorschlag "Bauchweh" bekomme. "Der Kohlendioxid-Gehalt steigt schnell an", warnte er vor dicker Luft im Klassenzimmer. Dementsprechend sinke die Konzentration der Schüler.

Abgelehnt hat der Schulausschuss raumakustische Maßnahmen. Die könnten auch später eingebaut werden, hieß es. Abgelehnt ist auch der Einbau einer Regenerierküche zur Zubereitung von Mahlzeiten. Aus ökologischen Gesichtspunkten hätten die Planer gerne mehr Holz statt Gipskarton verwendet. "Wir bauen ja kein Wellness-Hotel", lehnte dies Simon Senger (CSU) ab. Abgelehnt sind auch Planungen über Zugänge von der Hochfeldstraße und vom Kindergarten her. Die Marktgemeinde will derzeit nicht auf das Hausmeistergebäude verzichten, das sie für die Volkshochschule braucht. Und die Einbeziehung des Kindergartens in die Planung sei nicht abgesprochen gewesen, monierte der Auer Gemeinderat.

© SZ vom 07.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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