Prozess am Landgericht:Unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Lesezeit: 1 min

Missbrauchsprozess gegen 47-jährigen Mann dauert an

Im neu aufgerollten Prozess gegen einen 47-jährigen Familienvater aus Freising, der seine damals 14-jährige Tochter in den Jahren 2007 und 2008 sexuell missbraucht haben soll, ist immer noch kein Ende in Sicht. Die Hauptverhandlung vor der vierten Strafkammer des Landshuter Landgerichts unter Vorsitz von Richter Theo Ziegler war ursprünglich auf fünf Tage angesetzt. Dann wurde überraschend ein weiterer Verhandlungstag für vergangenen Montag angesetzt - doch auch an diesem gab es noch kein Urteil. Wie das Gericht verkündete, wird es vorerst zwei weitere Verhandlungstage geben.

Der Angeklagte soll seine heute 25-jährige Tochter, die als Nebenklägerin am Prozess teilnimmt, in drei Fällen zwischen 2007 und 2008 bei einer Familienfeier in Heiligenstadt und in der gemeinsamen Wohnung in Freising missbraucht und einmal vergewaltigt haben. Der 47-Jährige streitet die Taten bis heute ab. Im Jahr 2015 war er vom Landgericht freigesprochen worden, weil objektive Beweise für seine Schuld fehlten. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil in einem Revisionsverfahren jedoch auf und verwies den Fall zurück ans Landgericht. Dort sind am fünften und eigentlich letzten Verhandlungstag in der vorvergangenen Woche bereits die Plädoyers unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehalten worden, ehe das Gericht sich entschloss, eine Polizisten als weitere Zeugin zu hören. Nach deren Vernehmung am Montag beantragte nun der Verteidiger die Ladung zusätzlicher Zeugen.

Nachdem am Montag teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt worden war, führte der Angeklagte dem Gericht Fotos auf seinem Tablet vor. Diese sollten offenbar belegen, dass seine Tochter Drogenprobleme hatte. In den Augen des Anwalts der Nebenklägerin hatten diese nichts mit dem Verfahren zu tun. Sie seien bloß der Versuch, die Glaubwürdigkeit seiner Mandantin anzuzweifeln. Diese habe mal als Model gearbeitet, die Bilder seien deshalb gestellt. Der Prozess wird am 23. November mit der Verlesung von Akten und am 14. Dezember mit der Vernehmung weiterer Zeugen fortgesetzt.

© SZ vom 07.11.2018 / axka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: