Projekt des "Vokalensembles Cantabile":Das Beste herausholen

Lesezeit: 2 min

Manuel Hartinger ist seit Oktober der neue Leiter des Freisinger Chors. Für das erste Konzert hat der 27-Jährige das Requiem von Gabriel Fauré und Werke Maurice Duruflé einstudiert

Von Laura Dahmer, Freising

Das Vokalensemble Cantabile sei ein Chor, mit dem sich gut arbeiten lasse, sagt der neue Leiter Manuel Hartinger. Seit Oktober probt er mit den Sängerinnen und Sängern. (Foto: Privat)

Es ist sein erstes Konzert mit dem "Vokalensemble Cantabile". Seit Oktober ist Manuel Hartinger Leiter des Laienchores. Für den 27-Jährigen, der schon eine Vielzahl an Chören begleitet hat, ist es das erste Projekt dieser Größe. "Ich will das Beste aus dem Chor rausholen", sagt er. An diesem Freitag, 29. März, ist es soweit. Das Vokalensemble Cantabile führt um 20 Uhr in der Christi-Himmelfahrtskirche das Requiem von Gabriel Fauré und weitere Werke von Fauré und Maurice Duruflé vor.

"Ich wollte das große Requiem noch um ein paar kleinere Stücke ergänzen", erzählt Hartinger, "um einen größeren Bereich und auch Frühwerke von Fauré zu zeigen". Er hat das Konzertprojekt im Herbst von seiner Vorgängerin und Kollegin Irina Roosz übernommen. Hartinger, der in München studiert und gebürtig aus Ulm kommt, ist quasi im Theater aufgewachsen: Seit seinem achten Lebensjahr war er in Opernproduktionen des Ulmer Theaters zu sehen. Jetzt freut er sich darauf, endlich als Leiter von Cantabile aufzutreten. Lange hat er mit dem Chor darauf hingearbeitet, einmal wöchentlich und an einem ganzen Wochenende geprobt und dabei viel Engagement erlebt. "Die Sänger sind in den letzten Proben von sich aus länger geblieben, wir haben viele Dinge wiederholt." Er habe das Gefühl, viele haben sprichwörtlich "mit den Noten unter dem Kopfkissen geschlafen" und ist sich deshalb sicher: "Es wird alles sehr gut verlaufen."

Trotzdem sei es für ihn immer das Spannendste, zu sehen, ob man dann beim Auftritt alles auf den Punkt bringen kann. Das Cantabile-Ensemble sei eines, mit dem sich gut arbeiten lasse, so Hartinger. Für das Konzert hat er etwa 40 Sängerinnen und Sänger dabei, "für einen Laienchor ist das sehr viel". Das bringt noch einen anderen Vorteil mit sich. "Männerstimmen sind für Freizeitchöre immer schwer zu kriegen", weiß Hartinger. Je größer aber das Ensemble ist, desto besser kann man das ausgleichen. Bei dem Konzert am Freitag hat der Ulmer 15 Sänger dabei, sieben Tenöre und acht Bässe, die dann bei Bedarf stellenweise eben etwas lauter singen müssten. Über das erste Konzert in der Christi-Himmelfahrtskirche hinaus hat der neue Chorleiter schon das nächste Projekt in Planung: Am 25. Oktober ist erneut ein Auftritt des Vokalensembles Cantabile angesetzt, "eine Mischung aus Barock und Moderne" soll es werden, verrät Hartinger. Das sei der Wunsch des Chores gewesen, nachdem die Sängerinnen und Sänger in der vergangenen Zeit viel mit Romantik gearbeitet haben.

Manuel Hartinger (27) ist seit Oktober 2018 Leiter von "Cantabile". Er war Sänger und Leiter einiger Chöre, spielt Geige und Klavier. Bis 2017 studierte er Schulmusik, seit 2015 auch Chorleitung an der Hochschule Musik und Theater München. (Foto: Privat)

Zwei Konzerte im Jahr, Proben im Halbjahreszyklus - das findet Manuel Hartinger eine gesunde Methode für einen Laienchor, der einmal die Woche übt. Bevor es aber um weitere Projekte geht, konzentriert sich Cantabile erst einmal auf den Freitag. Herzstück ist Faurés Requiem, das Trost und Hoffnung vermittelt und sich damit über die Sitte hinwegsetzt, Angst und Schrecken des Todes bedrohlich auszumalen. Daneben sind sein "Cantique de Jean Racine" und die Frühwerke für Solostimme und Klavier, "Après un Rêve" und "Au Bord de l'Eau", in einer Bearbeitung von Hartinger für Orchester zu hören. Außerdem singt Chor Duruflés "Quatre Motets". Unterstützt werden sie beim Konzert von den Orchestermusikern der Hochschule für Musik und Theater München sowie von Sopranistin Sarah Hartinger und Bariton Konstantin Krimmel.

Karten gibt es im Vorverkauf bei der Touristinfo am Rindermarkt.

© SZ vom 29.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: