Probebetrieb in Moosburg:Neuer Biergarten im Gewerbegebiet

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Es klingt etwas außergewöhnlich, dass jemand ausgerechnet in einem Gewerbegebiet, direkt an der viel befahrenen Staatsstraße 2350 gelegen, einen Biergarten eröffnen will. "Und normalerweise sind im Gewerbegebiet Gastronomiebetriebe nicht zulässig", bemerkte Alfred Wagner (Grüne) im Stadtrat. Andererseits gebe es im Moosburger Gewerbegebiet Degernpoint "schon Bezugsfälle, dort gibt es eine gewachsene Struktur mit Buden - da arbeiten halt auch viele Leute". Der Stadtrat votierte schließlich mit 22:2 Stimmen dafür, das beantragte Aufstellen einer Imbisshütte und den probeweisen Betrieb eines Biergartens zu erlauben.

Das betreffende Baugrundstück in Degernpoint ist insgesamt 4000 Quadratmeter groß. Die Fläche des Biergartens soll rund 400 Quadratmeter betragen. Die dafür erforderlichen Stellplätze, so geht aus der Beschlussvorlage der Moosburger Rathausverwaltung hervor, können auf dem Grundstück nachgewiesen werden. Das Vorhaben steht auch nicht in Konflikt mit dem gültigen Bebauungsplan. Es entspreche dessen Festsetzungen und die Erschließung des Grundstücks sei gesichert, so die Verwaltung. Die beantragte gastronomische Nutzung sei zulässig und - was in Moosburg immer wichtig ist - "fällt nicht unter die Einzelhandelsbetriebe mit zentrenrelevanten Haupt- und Kernsortimenten, die in der dritten Änderung des Bebauungsplans ausgeschlossen wurden".

Als in der Diskussion die Frage auftauchte, ob man die Betriebszeit nicht auf 20 Uhr beschränken könnte, gab Bauamtsleiter Herbert Held grünes Licht. Man könne den Betrieb durchaus nur bis 20 Uhr genehmigen, das sei kein Problem. Das Ganze sei "ein Versuch, ich denke, man sollte zustimmen". Die Mehrheit des Stadtrats folgte schließlich dieser Einschätzung - inklusive der beschränkten Öffnungszeit bis 20 Uhr. Dagegen stimmten nur die beiden Fresh-Stadträtinnen und -Stadträte, weil sie "die zeitliche Reglementierung des Betriebs bis 20 Uhr als nicht zielführend" erachten. Aber "grundsätzlich begrüßen wir aber dieses Vorhaben", erklärten sie hinterher.

© SZ vom 04.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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