Preis für Freisinger Gymnasium:Differenziert und ausgewogen

Lesezeit: 2 min

Schülerzeitung "Camerjäger" wird mit dem Sonderpreis "Digitale Medien und Schule" ausgezeichnet

Von Raphael Ostertag, Freising

Zumindest was Zeitungen betrifft, muss sich der Freistaat keine Sorgen um den Nachwuchs machen. Beim bundesweiten Schülerzeitungswettbewerb der Länder kamen fast die Hälfte der ausgezeichneten Jungredakteure aus Bayern. Unter ihnen das Camerloher-Gymnasium, das mit der schuleigenen Zeitung "Camerjäger" den Sonderpreis "Digitale Medien und Schule" gewinnen konnte.

Bei dem seit 2004 stattfindenden Wettbewerb wurden je drei Preise in den Kategorien Grundschule, Förderschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium, berufliche Schule sowie diverse Sonderpreise und Auszeichnungen vergeben. Aus den mehr als 1900 deutschlandweiten Einsendungen wählte eine Jury, die sich aus Journalisten, Schülern der verschiedenen Schularten, Vertretern der Jugendpresse, Förderern und Vertretern des Kultusministeriums zusammensetzt, insgesamt 37 Preisträger aus, von denen wiederum 17 Preise an bayerische Schulredaktionen gingen.

Den von der Joachim-Herz-Stiftung gesponserten digitalen Sonderpreis erhielt das Freisinger Camerloher-Gymnasium nicht zuletzt wegen der hochgelobten Reportage einer Schülerin, in der sie über ein Austauschjahr in Finnland berichtet. Dabei schreibt sie über den Umgang mit modernen Medien im Unterricht und den didaktischen Nutzen daraus; von Handys, die in der Schule nicht gleich weggepackt werden müssen und den Folgen der ersten Pisa-Studie auf das Gastland. In der Laudatio zu dem vergebenen Sonderpreis heißt es, die Darstellung der Schülerin runde den gelungenen Auftritt einer Schülerzeitung ab, die sich mit beeindruckender Qualität differenziere und ausgewogen den verschiedenen Aspekten von Medien und Schule widme.

Organisiert wird der jährliche Schülerzeitungswettbewerb zunächst auf Landesebene, wo er in Zusammenarbeit mit der Jugendpresse Deutschland veranstaltet wird und die besten Teams für die Bundesebene nominiert werden. In Bayern findet der vom Kultusministerium sowie der Süddeutschen Zeitung ausgeschriebene Wettbewerb unter dem Titel "Blattmacher" statt.

Den "Camerjäger" gebe es seit 17 Jahren, erklärt Schulleiterin Andrea Bliese. Einmal im Jahr erscheint die rund 50 Seiten starke Zeitung in gedruckter Form. Die Redaktionsgröße liege bei etwa 20 jungen Journalisten aus jeder Jahrgangsstufe. "Das ist eine Besonderheit", sagt Bliese. Bei vielen Schulzeitungen könne man erst ab der achten oder neunten Jahrgangsstufe mitmachen, beim "Camerjäger" gehe das dagegen schon ab der fünften Klasse.

Unterstützt wird die Camerloher Redaktion von zwei Lehrkräften, die sich um Fragen des Layouts und den Aufbau der Zeitung kümmern. Die Jahresausgaben haben stets ein bestimmtes Thema, das von den Schülern behandelt wird. Man versuche immer, auch aktuelle Themen, wie etwa Migration, Essenskultur oder jetzt eben das der digitalen Schule, mit reinzubringen, so die Schulleiterin.

Zusammen mit den anderen Preisträgern darf sich das Camerloher-Gymnasium über verschiedne Geldpreise, Workshops und einen Besuch des Bundesrates in Berlin freuen. Dietmar Wolff vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, sagte an die Gewinner und Teilnehmer gerichtet: "Die Kreativität der Schülerinnen und Schüler ist beeindruckend. Schülerzeitungen, gedruckt und digital, sind ein wichtiges Element demokratischer Schulkultur.

© SZ vom 27.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: