Positive Zwischenbilanz:"Wir können nur dankbar sein"

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Die Freisinger Tafel hat in diesem Jahr bisher 88 000 Kilogramm Lebensmittel ausgegeben. Die Unterstützung ist gut, der Kundenansturm ist mit 200 pro Woche wieder geringer geworden, Helfer gibt es derzeit genügend

Von Gudrun Regelein, Freising

Bei der Freisinger Tafel läuft derzeit alles gut: "Wir können nur dankbar sein", betont der erste Vorsitzende Peter Bach. Nach Warenengpässen in den Vorjahren, einem abrupten Kundenansturm vor etwa zwei Jahren, der durch die vielen in Freising angekommenen Flüchtlinge ausgelöst wurde, und Nachwuchssorgen bei den ehrenamtlichen Helfern, sei nun die Situation sehr erfreulich. "So kann es bleiben", sagt Bach.

Bis Ende September hat die Tafel knapp 88 000 Kilogramm Lebensmittel von den Spendern bekommen. Wöchentlich erhält sie etwa 2000 Kilogramm. Die Zahl habe sich im Vergleich zu den Vorjahren zwar nicht erhöht, aber: "Im Gegensatz zu einigen anderen bayerischen Tafeln, die erheblich weniger bekommen und werben gehen müssen, werden wir in Freising sehr großzügig unterstützt", sagt Bach. Das liege an der hohen Zahl an Discountern und Einzelhandelsgeschäften im Landkreis, zu denen habe man einen guten Kontakt.

Unterstützt mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs wird die Tafel Freising aber auch von Handwerksbetrieben, von Landwirten, Kindergärten und Schulen, von Freisinger Organisationen und von den Kirchen. So erhielt die Tafel zum Erntedankfest an diesem Sonntag von einigen Pfarreien große Lebensmittelspenden. 2018 habe es nicht, wie in den Vorjahren, gerade in der Ferienzeit einen Einbruch bei den Spenden gegeben, berichtet Bach. "Wir können bislang unsere Kunden problemlos versorgen." Positiv entwickelt habe sich auch der Bereich Geldspenden: 2018 seien bereits mehr als 22 000 Euro gespendet worden. Mit dem Geld könne der laufende Betrieb und - wenn nötig - Lebensmittel zugekauft werden. "Wir können wirklich nicht jammern."

Erfreulich für die Tafel sei auch die gewachsene Zahl bei den aktiven Mitgliedern. Vor etwa eineinhalb Jahren habe ihm das "Altersproblem" und der mangelnde Nachwuchs Sorge bereitet, erzählt der Vorsitzende der Freisinger Tafel. Der Nachwuchs habe sich inzwischen eingefunden, ein Generationswechsel stattgefunden. "Wir haben eine Reihe neuer Leute um die 65 bekommen und uns verjüngt. Vor ein paar Tagen erst waren zwei junge Frauen da, um reinzuschnuppern", berichtet Bach. Er freue sich natürlich über Nachwuchs, denn dieser sei für den Fortbestand der Tafel notwendig.

Die mittlerweile 70 aktiven Helfer haben 2018 bereits etwa 8500 Stunden ehrenamtlich für die Tafel gearbeitet. Eine von ihnen ist Irmgard Blaumoser. Die Freisingerin engagiert sich seit vier Jahren bei der Tafel. Zweimal in der Woche hilft sie bei der Ausgabe. "Mir macht es einfach Spaß", sagt die 65-jährige Rentnerin. "Wir Helfer haben eine tolle Gemeinschaft - und wir haben eine sehr nette Kundschaft."

Derzeit zählt die Tafel Freising durchschnittlich 200 Kunden pro Woche. Mit den Familienangehörigen werden wöchentlich etwa 485 bedürftige Menschen unterstützt. Insgesamt hatte die Tafel 2018 bislang gut 7700 Besucher.

Im Vergleich zum Vorjahr aber kämen "deutlich weniger" Kunden, sagt Bach. "2017 haben wir in der Spitze 300 und mehr Besucher in der Woche gehabt." Ein Drittel komme nun nicht mehr, darunter vor allem Empfänger von Sozialleistungen und Menschen mit Migrationshintergrund. Vielleicht hätten die ausländischen Besucher mit den Lebensmitteln nichts anzufangen gewusst, vermutet Bach. Die Tafel habe reagiert und an einem Ausgabetag, der vor allem für muslimische Besucher gedacht ist, gebe es jetzt ein anderes Angebot und kein Schweinefleisch mehr.

© SZ vom 12.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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