Positive Bilanz:Gefragt sind Kredite für den Wohnungsbau

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Vorstandsvorsitzender Peter Thometzki ist mit der Bilanz der Freisinger Bank zufrieden. (Foto: Marco Einfeldt)

Der Freisinger Bank macht der Niedrigzins zu schaffen, mit den aktuellen Zahlen ist der Vorstand dennoch zufrieden

Von Johann Kirchberger, Freising

Wie anderen Geldinstituten auch machen der Freisinger Bank der Niedrigzins, die wachsende Flut von Regularien und die fortschreitende technische Entwicklung Schwierigkeiten. Aber "im Vergleich zu unseren Mitbewerbern am Markt haben wir uns gut behauptet", bilanzierte Vorstandsvorsitzender Peter Thometzki bei der Vertreterversammlung im Hotel Marriott. Die 91 anwesenden Delegierten zeigten sich mit der Arbeit des Vorstands sehr zufrieden, wählten die turnusgemäß ausscheidenden Aufsichtsräte Richard Bauer, Josef Riemensberger und Andrea Miller erneut in ihre Ämter und stimmten auch der Verteilung des Bilanzgewinns von 1,5 Millionen Euro zu. Demnach erhalten die 12 342 Mitglieder der Genossenschaftsbank auf ihre Anteile fünf Prozent Dividende, etwa 1,2 Millionen Euro werden den Rücklagen zugeführt.

Die Freisinger Bank habe das Vertrauen ihrer Kunden und leiste einen "wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung in unserer Heimat", lobte Aufsichtsratsvorsitzender Richard Bauer sein Institut. Die genossenschaftlich organisierte Freisinger Bank sei Teil des regionalen Wirtschaftskreislaufs, ihre Geschäfte seien nachvollziehbar und sie sei für die Herausforderungen der Zeit gerüstet. Auch Landrat Josef Hauner lobte die Freisinger Bank als "stabiles, regionales und tief in unserer Heimat verwurzeltes Bankunternehmen", das sich auch im gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben engagiere. Kritik übte Hauner an der zunehmenden Bürokratisierung, die zwar alle Banken gleich treffe, für die kleinen Häuser aber einen Wettbewerbsnachteil darstelle. Den Vorständen sprach er Mut zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen und so die Zukunft der Bank zu sichern. Die Delegierten bat der Landrat gleichzeitig um Unterstützung bei der Bewältigung des Flüchtlingsproblems und warb darum, dem Landkreis bei der Suche nach Wohnungen und Grundstücken behilflich zu sein.

Nach einem Ausflug in die allgemeine wirtschaftliche Lage zeigte sich Thometzki überzeugt davon, dass sich die Zinssituation in den nächsten Jahren nicht entscheidend verändern werde. Gleichwohl zeigte er sich mit der Entwicklung der Freisinger Bank trotz der schwierigen Rahmenbedingungen zufrieden, man habe "angemessene Steigerungen" erzielt.

Die nannte sein Vorstandskollege Reinhard Schwaiger im Detail. So habe sich die Bilanzsumme um 2,1 Prozent auf 807,6 Millionen Euro erhöht, das Kreditgeschäft habe um 4,0 Prozent auf 559,4 Millionen zugenommen, wobei vor allem langfristige Kredite für den Wohnungsbau gefragt gewesen seien. Die Kundeneinlagen beliefen sich zum Jahresende auf 652,2 Millionen Euro, ein Plus um 1,9 Prozent. Obwohl es dafür kaum Zinsen gebe, sei vor allem ein starker Anstieg der täglich fälligen Sichteinlagen zu verzeichnen gewesen. Zusammen mit den Wertpapierdepots, Versicherungsrückkaufswerten, Fondsanlagekonten und Bausparguthaben sei das Kundenanlagevolumen insgesamt erstmals auf über eine Milliarde Euro gestiegen, freute sich Thometzki. "Wir sind die Verwalter Ihres Geldes", rief er den Delegierten zu, "mit diesem Geld gehen wir ganz bewusst um und gehen keine Risiken ein".

Stark zugenommen habe das Online-Geschäft, sagte Thometzki. Die Zahl der Klicks auf den Internetauftritt der Bank habe zuletzt 67 000 im Monat betragen. Mittlerweile sei das Internet "die allergrößte Geschäftsstelle der Freisinger Bank".

Sehr zufrieden zeigten sich Thometzki und Schwaiger mit der Entwicklung des Eigenkapitals, das erstmals auf über 100 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Der Zinsüberschuss habe sich auf 18,7 Millionen, die Provisionserträge auf 4,5 Millionen erhöht. Von den Erträgen der Bank profitierten auch Vereine und Organisationen. So seien im Vorjahr über 151 000 Euro für soziale Zwecke gespendet worden. Zudem habe man immer wieder Kunstausstellungen und Konzerte veranstaltet. Erwirtschaftet hätten dies alles 181 Mitarbeiter, 20 davon seien Auszubildende. "Unsere Mitarbeiter sind unser größtes Kapital", so Thometzki, in ihre Aus- und Weiterbildung werde permanent investiert.

© SZ vom 27.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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