Platznot gelindert:Geglückter Start in die Selbständigkeit

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Ministerialbeauftragter Wilhelm Kürzeder überreichte Andrea Weigl, Leiterin der in die Selbständigkeit entlassenen Realschule II in Lerchenfeld, die Urkunde. (Foto: Marco Einfeldt)

Zweigstelle der Karl-Meichelbeck-Realschule in Lerchenfeld ist nun unabhängig. Die Schülerzahl steigt im Herbst auf 270

Von Clara Lipkowski, Freising

Freising hat zum 1. August offiziell eine neue Schule bekommen. Die Realschule II in Lerchenfeld ist unter der Leitung von Andrea Weigl ab sofort selbständig und wird vom Landkreis verwaltet. Bisher war sie eine Außenstelle der Karl-Meichelbeck-Realschule und Andrea Weigl deren Konrektorin. Nun hat sie die Gesamtleitung in Lerchenfeld übernommen und wurde am Montag bei einer kleinen Feier in das neue Amt eingeführt.

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher freut sich über die Schule in Lerchenfeld, wie er sagte. Damit sei nun auf jeder Isarseite eine Realschule vorhanden und so "die Platznot etwas gelindert". In den entsprechend kleineren Klasse lasse es sich noch besser lernen. Auch Landrat Josef Hauner zeigte sich erfreut: "Nun entlässt die Mutter ihr wohlgeratenes Kind in die Selbständigkeit", denn schließlich "entlässt" Christine Obermaier, Leiterin der Karl-Meichelbeck-Realschule und Mentorin von Andrea Weigl, ihre bisherige Konrektorin in die Schulleitung.

Seit zwei Jahren wird in der Realschule in Lerchenfeld in weißen Containern unterrichtet. In zwei Jahren, zum September 2018, soll dann der Umzug in den Neubau neben der Montessorischule an der Straße "Gute Änger" stattfinden. Hauner ist zuversichtlich, dass der Umzug pünktlich vonstatten gehen wird. Eine weitere gute Nachricht: Bisher liege man deutlich unter den für den Neubau veranschlagten 44 Millionen Euro, sagte er.

Ministerialbeauftragter Wilhelm Kürzeder hob die Person Andrea Weigl hervor. "Sie ist ein Glücksfall", sagte er, weil sie ohne viel Aufhebens immer ihr Bestes gebe und sich bereits als Leiterin bewährt habe, was nicht zuletzt die "beeindruckenden Anmeldezahlen" zeigten. Vor zwei Jahren hatte die Zweigstelle 79 Schülerinnen und Schüler, für das kommende Schuljahr sind 270 an der Realschule II angemeldet. Lob bekam Weigl auch von ihrer bisherigen Chefin Christine Obermaier: "Sie hat hohe Werte und ist äußerst kompetent", sagte sie. Als Schulleiterin sei sie nun an der richtigen Stelle.

Andrea Weigl unterstrich drei Dinge, die sie sich als Rektorin vorgenommen habe: Erstens wolle sie das Schulleben lebendig gestalten und die Schule zu einem heiteren Ort machen. Von einer ausgeprägten Klagekultur halte sie wenig, sagte sie. Lieber wolle sie Dinge umsetzen und ihrem Motto "Geht nicht, gibt's nicht" folgen. Zweitens: "Ich schätze Innovationen." Internet und iPads im Unterricht einzusetzen, sei für sie keine Spielerei, vielmehr wolle sie die moderne Technik "nach besten Möglichkeiten nutzen", weil sie schlicht die Lebenswelt der Jugendlichen darstelle.

Drittens wolle sie zum Wohle der Jugendlichen arbeiten. "Das klinge zwar wie eine Binsenwahrheit", manchmal aber gehe dieser Gedanke im Alltag verloren. Daher wolle sie stets ihr eigenes Handeln reflektieren und sich mit Kollegen austauschen. "Wir Lehrer haben den schönsten Beruf der Welt - zwar manchmal stressig, aber niemals langweilig, immer erfüllend und verantwortungshaft", resümierte Weigl. Diese innere Haltung wolle sie sich als Schulleiterin bewahren.

© SZ vom 02.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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