Planer stellen vor:Vorbildliche Neubauten

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Am Wochenende finden wieder die Architektouren statt, bei denen man Gebäude besichtigen kann. In Freising sind es das Haus der Kirche, das evangelische Gemeindezentrum, die Realschule Gute Änger und ein Mehrfamilienhaus

Von Laura Dahmer, Freising

Einmal hinter die Fassaden besonderer Freisinger Neubauten blicken, Fragen stellen, Konzepte verstehen - diese Möglichkeit bietet sich am Wochenende bei den jährlich stattfindenden "Architektouren" der Bayerischen Architektenkammer. Vier Objekte sind dabei, die die jeweiligen Planer bei einem Rundgang erklären: Das Haus der Kirche, das neue gläserne Gemeindezentrum neben der Christi-Himmelfahrtskirche, die Realschule Gute Änger mitsamt Freianlagen und das Mehrfamilienhaus "Finkennest" am Angerbach.

An der Realschule wird Architektin Silke Koller von "Fritsch und Tschaidse Architekten" das Lerncluster-Konzept erklären. "Das funktioniert ganz anders als das klassische Modell der Flurschule - einem langen Flur, von dem links und rechts die Klassenräume abgehen", sagt Koller. Beim Lerncluster sei alles freizügiger und offener gestaltet. "Die Klassenzimmer gehen von einem zentralen Raum ab, einem Gruppenraum, in dem die Schüler eigenständig arbeiten können", erklärt die Planerin. Jedes Klassenzimmer ist durch eine Glasfassade mit dem Gruppenraum verbunden, damit die Lehrer jederzeit auf dort sitzende Schüler achten können. "Das Konzept ist aufwendiger und kostet mehr", sagt Koller. Bauherr der Schule ist der Landkreis Freising. Am Samstag wird Koller um 11 und um 12 Uhr unter anderem durch die Lerncluster gehen und das Konzept erklären. Für Kinder, die mit ihren Eltern in die Realschule Gute Änger kommen, gibt es eine besondere Aufgabe: Die Bayerische Architektenkammer veranstaltet einen Fotowettbewerb, "Ich sehe was, was du nicht siehst!". Kinder können durch die Schule laufen und das Gebäude aus ihrer Sicht fotografieren. Maximal drei der Bilder können sie dann an die Architektenkammer schicken und haben die Chance auf Buchpreise und Veröffentlichung.

Auch in der Freianlage der Realschule wollen die Architekten am Samstag etwas für Kinder bieten: "Wir veranstalten um 14 Uhr, im Anschluss an unsere Führung, eine Schätzrallye", erklärt Stephan Gantz von "Verde Landschaftsarchitektur", der die Freianlagen geplant hat. Dabei können die kleinen Gäste spielerisch raten, wir groß zum Beispiel die Bäume sind und wie viele es davon auf dem Gelände gibt. "Das dürfen sie danach mit digitalen Messmethoden überprüfen." Vorher, ab 13 Uhr, wird Gantz die Freianlagen bei einem Rundgang um das Schulgebäude erläutern, "unter anderem ein paar technische Details wie die Regenwasserversickerung und die Geländeaufschüttung, die wir vorgenommen haben". Um zwei Meter wurde der Boden für den Bau der Schule angehoben.

Abseits der öffentlichen Gebäude, der Realschule und dem Haus der Kirche, können Besucher am Sonntag ein Wohngebäude kennenlernen: Das "Finkennest" am Angerbach vom Bauherrn "Zima Immobilienentwicklung". Der moderne Bau vereinigt Familienwohnungen mit einer "Alten-WG" und studentischem Wohnen, außerdem gibt es ein kleines Café. "Es ist nicht nur ein Wohnungsbau, sondern eine soziale Mischung im Quartier", so Architekt Hans-Peter Hebensperger-Hüther vom beteiligten Architektenbüro "H2R Architekten und Stadtplaner". Bei der Führung um 15.30 Uhr wird er den Besuchern die eine oder andere Wohnung von innen zeigen.

Das Haus der Kirche der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Freising stellt das Büro "adp Architekten und Stadtplaner" am Samstag jeweils um 11 und um 13 Uhr vor.

Weitere Informationen zum Programm gibt es im Internet unter www.byak.de.

© SZ vom 28.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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